Montag, 14. Mai 2007

Wir sind immer nur dagegen - eine Bestandsaufnahme

In Kommentaren wird uns oder dem AStA vorgeworfen, dass wir keine konstruktive Kritik üben und immer nur "dagegen" seien, alles schlecht reden würden. Dem wollen wir mit einer kleinen Bestandsaufnahme begegnen.

1. Kultur und Hochschulleben

Wir sind der Meinung, dass Studierende keine Unternehmer sein sollten, Studiengänge nicht dem freien Spiel des Marktes ausgeliefert werden dürfen. Das Studium ist eine Phase der Selbstfindung, der der Studierende auch anderen Aktivitäten nachgehen sollten. Überflieger, die jetzt und im Berufsleben eine 60-Stundenwoche wollen, können das haben. Niemand verwehrt ihnen, schneller zu studieren. Wenn die Reformen (Bachelor, Aufnahmetest, befürchtete Studiengangschließungen) dazu führen, dass die Universität Leuphana eine Art Eliteschule wird, an der kein Platz mehr für "normale Menschen" ist, dann sind wir dagegen. Anzeichen, die in diese Richtung deuten, und Äußerungen des Präsdiums kritisieren wir dementsprechend.

2. Forschung und Lehre

Die Uni Lüneburg ist ein eher schwacher Forschungsstandort. Das Präsdium versucht, die Forschung zu stärken. Dahinter stehen wir ausdrücklich und loben ein entsprechendes Engagement. In der Lehre gibt es derzeit extreme Engpässe. Speziell in einigen Studiengängen der Alt-Uni sieht es katastrophal aus. Die Einsparmaßnahmen der Uni-Leitung haben die Probleme noch verschärft. Das kritisieren wir heftig. Wenn Neueinstellungen in der nächsten Zeit zu Entspannung führen und mindestens das Niveau von 2005 wieder erreicht wird (was eigentlich nicht ausreicht), werden wir unsere Kritik selbstverständlich einstellen. Bisher gibt es erfreuliche Pläne, aber auch Grund zur Skepsis: Einige Sparmaßnahmen deuten auf den Versuch hin, bestimmte Studiengänge kaputt zu sparen. Wir wären selber froh, wenn sich das als Unsinn herausstellt. Anders Beispiel: Das Lephana-Semester. Finden manche toll, andere fragen sich, wie man denn sein Fachstudium in nur noch 5 Semestern eigentlich schaffen soll. Dürfen wir diese Meinung nicht publizieren, ohne dass Schlechtmacherei vorgeworfen wird?

3. Teilzeitstudium

Nach Angriffen von allen Seiten (67-Stundenwoche für Studierende, Neben dem Studium kein Privatleben/Job/Kindererziehung) hat das Präsidium einen Entwurf zum Teilzeitstudium vorgestellt, nach dem langsamer studiert wird und nur ein anteiliger Betrag der Studiengebühren zu zahlen ist. Dass diese Regelung nicht Bafög-kompatibel ist, ist nicht Schuld des Präsidiums. Wir begrüßen das Teilzeitstudium ohne wenn und aber. DasPräsidium spricht von "individuellen Lebensentwürfen" und hat sich somit von früheren Äußerungen distanziert.

4. Audimax

Wir halten ein Audimax für überdimensioniert. Es wird enorme Mittel verschlingen. Zunächst sollte die Uni-Leitung alles daran setzen, die Lehre zu verbessern. Dass das Audimax den Uni-Haushalt nicht belasten wird, ist Augenwischerei. Selbstverständlich darf es nicht aus Studiengebühren finanziert werden oder aus Posten, die für die Lehre reserviert sind. Nichtsdestotrotz kann man Geldbeträge problemlos innerhalb des Haushaltes über mehrere Posten verschieben und die Lehre sehr wohl belasten, ohne dass dies formal geschieht. Bereits die Nicht-Entlastung der Lehre wäre schon ein Skandal. Die kommunizierte schlechte Finanzlage und die Audimax-Pläne passen in der Außenwirkung nicht zusammen. Ein Vamos-Abriss würde direkt und indirekt der Lüneburger Kultur einen erheblichen Schaden zufügen. Ein Hotel hat direkt auf dem Campus nichts verloren, der Campus ist für die Uni da. Und kostenloser Parkraum durch wahrscheinlich kostenpflichtige Tiefgaragenplätze zu ersetzen, ist ebenfalls kaum im Sinne der Studierenden.

5. Webseite, Logo, Name

Wir haben zwar keine empirische Erhebung, aber wenn man sich auf dem Campus umhört (auch am Volgershall und im Roten Feld) stößt die neue Außendarstellung auf breite Ablehnung. Der Name Leuphana hat nichts mit Lüneburg oder der Uni zu tun. Er steht daher nur noch für eines: Sascha Spoun und Holm Keller. Das Logo empfinden ausgesprochen viele Studierende als unangenehm, es wirkt esoterisch und unseriös ("Das sieht ja aus wie Scientology"). Die neue Webseite, egal ob kostenlos oder nicht, ist noch unübersichtlicher als im vorherigen Zustand. Bestimmte Daten zu finden, ist noch schwieriger geworden. Solange das nicht behoben wird: Fehlinvestition. Die Texte und Bilder der neuen Webseite sind sehr dünn an Information und enthalten viel Marketing-Deutsch. Die Webseite entspricht mehr einen Imageprospekt, wirkt zusehr wie "Werbung", vermindert Transparenz anstatt sie zu erhöhen und ist einer öffentlichen Institution wie dieser nicht würdig.

6. Gerüchteküche

Einerseits sind wir natürlich Teil der Gerüchteküche, andererseits versuchen wir auch, Gerüchte zu widerlegen, wo wir es können. An der Entstehung dieser Gerüchteküche sind Spoun/Keller ganz vor allem selber schuld. Neuausrichtung, Außenauftritt, Umbenennung, Audimax: Alles mögliche startet zunächst als Gerücht. Dieses Gerücht wird dann meist von Holm Keller oder Sascha Spoun dementiert oder zu mindest abgeschwächt. Wenige Wochen später bewahrheitet sich das Gerücht. Und nicht selten kommt heraus, dass bereits zum Zeitpunkt der Dementis das Gegenteil längst geplant war. Dieses Muster ist bereits mehrfach so abgelaufen. Unter diesen Umständen glauben viele Universitätsangehörige den Äußerungen von Spoun/Keller schlicht nicht mehr. Sie fragen sich, welches Gerücht sich als nächtes bewahrheitet. Wenn dann noch Aufträge und Projekte informell vergeben werden (Libeskind, McKinsey, Scholz & Friends), die Senatssitzung hinter verschlossenen Türen stattfindet und die Senatoren einen Maulkorb erhalten, ist es definitiv kein Wunder, wenn Gerüchte und Verschwörungstheorien ins Kraut schießen und Websteiten wie LeuphaNO! oder "Das weiße Gold" entstehen.

7. Fazit

Wo bleibt das Lob? Gelobt haben wir für das Teilzeitstudium. Viel anderes bleibt nicht übrig, oder sollen wir das Präsidium einfach nur dafür loben, dass es seinen Job macht, wofür es bezahlt wird? Dennoch: Jeder (!) Kritikpunkt, der sich in Zukuft bessert, wird hier postitiv erwähnt werden. Hoffentlich konnten wir mit diesem Text unsere Argumente ein wenig auf die Reihe bringen und unsere Gründe zeigen, denn: Der Sinn dieses Blogs ist Leuphana-Kritik und nicht Spoun-Bashing.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zum Thema "Rummeckern, nachhacken und Mitbestimmen":
In einem haben die Kritik-KritikerInnen natürlich recht: Wenn es ungeklärte Fragen gibt, sollten sie direkt und öffentlich an das Präsidium gehen. Insofern ist es durchaus bedauernswert, das auf der öffentlichen Infoveranstaltung des Präsidiums kaum knallharte Nachfragen kamen.
Ich für meinen Teil muss die WählerInnen unserer Senatsliste "Unsere Uni!" und generell alle anderne, die sich auf meine übliche Kritiklust verlassen haben, um Nachsicht bitten. Ich hatte parallel eine prüfungsrelevenate Sprechstunde sowie eine Infoveranstaltung des Prüfungsamtes anlässlich des Auslaufen meines Studienganges. Ausserdem ist mir die Geduld abhanden gekommen, als Prof. Spoun behauptete, es "seien zum Audimax noch keine Zahlen im Gesprüch" oder so - am Abend vorher habe ich den Antrag der Kreistagsfraktion der CDU in die Hand bekommen, die auf der nächsten KT-Sitzung die Audimax-Zuschüsse von Stadt und Landkreis auf ganz konkrete Zahlen festlegen wollen (5+2+15 Mio €). Da musste ich einfach mal an die frische Luft - andernfalls hätte ich unseren Präsidenten vermutlich hysterisch angebrüllt. Und das hätte meinem Studium und den offenen Fragen wohl nicht sehr geholfen.

==> Aber diesen Mittwoch ist die nächste Senatssitzung, ab 14.15 in 10.225 UC (http://zv.uni-lueneburg.de/praesident/sites/gremien/senat_protokolle.htm#neu).

Und sie ist -wenn nicht wieder irgendwer blöde GO-Anträge stellt- wie alle Gremien hochschulöffentlich. Also seht euch das entscheidungsfassendes Gremium der Uni mal aus der Nähe an.

AUSSERDEM gibt es die Möglichkeit, Anfragen an das Präsidium zu stellen, die dann im Senat beantwortet werden. Da ich gerade etwas viel zu tun habe (ich bin einer von diesen "lahmen, faulen Langzeitstudierenden" und muss mir gerade einen dritten Nebenjob zur Existenzsicherung suchen), nehme ich alleFERTIGE ANFRAGEN mit dickem Dank an! Nennung der Quellenangabe wäre beim Vortrag der Anfrage selbstverständlich. Wenn also z.B. der RCDS morgen abend nicht genug Antworten bekommt, bin ich auch gerne bereit, der konservativen Senatsopposition ohne Mandat auszuhelfen.
Ich bin zwar das andere Ende des politischen Spektrums, aber will´s dann doch offener machen als die rotschwarze Elefantenhochzeit.

Zu guter Letzt ist demnächst eine Sondersitzung des Senates zum Uni-Haushalt.

DA WIRD ES ZUR SACHE GEHEN.

Anonym hat gesagt…

Liebe LeuphaNo! - Redaktion,

Ihr macht einen sehr guten Job!

Eure Seite ist mit Abstand die informativste.
Lediglich die Wiedergabe der Artikel und Leserbrief in den Zeitungen oder der Abdruck von Senatspapieren oder Briefen von (ehemaligen) Professoren fehlt noch. Nun, dazu gibt es ja das weisse Gold.

Eure Seite stellt nach meinem Zugangsmöglichkeiten, die seriöste Informationsquelle dar.
Ich habe das Glück über sehr gute Quellen zu verfügen, weil ich selber mal an der Universität gelehrt habe.

Laßt Euch nicht beirren. Ihr seid auf einem sehr guten Weg.

Zur Polarisierung an der Universität: Für den "Normal"-Studenten ist es fast unmöglich sich selber ein Bild von der ganzen Situation der Universität Lüneburg zu machen.
Auch ich habe - zu Anfang zumindest - Herrn Dr. Spoun und Herrn Keller Vertrauen entgegengebracht. Zu ungeheuerlich erschienen mir die Vorwürfe, die ich von diversen Seiten hörte.

Insofern ist es überhaupt nicht verwunderlich, wenn Ihr von manchen kritisiert werdet. Es war schon immer so, dass einige glauben, schlechte Nachrichten verschwänden, wenn sie den Boten "eliminieren".

Ihr habt es sehr gut beschrieben:
Aus meiner (bisherigen) Sicht tragen a l l e i n Dr. Spoun und Herr Keller die Verantwortung für das ganze Chaos an der Uni.

Es gilt nun, nicht die beiden zu schlagen, sondern Öffentlichkeit herzustellen. Und, über diese Öffentlichkeit, das Führungsduo in die Pflicht zu nehmen bzw. zu entlarven.

Es ist (leider) noch keine kritische Masse unter den Studierenden und Mitarbeitern erreicht. Noch lassen sich viele alles gefallen.

Eure Seite trägt entscheidend dazu bei, dass Herr Keller die Universität Lüneburg (hoffentlich sehr) bald verlassen wird oder sich in seinem Verhalten ganz entschieden ändert.

Was mich wundert, ist, die Zurückhaltung des überwiegenden Teiles der Professorenschaft und des Mittelbaus. Sie müssten Dr. Spoun und Herrn "Keller "durchschauen".
Und: diese Statusgruppen haben einen ganz legitimen Weg. Sie veröffentlichen die miserable Lage Ihrer Studienfächer!!!

Also: es gilt auch hier Druck zu machen. Wenn die Dekane das nicht veröffentlichen, dann muss das "erzwungen" werden: durch z.B. Anfragen durch Studenten.


Ihr macht einen guten Job.
Und, wenn es Dank Euch, dem AStA, dem RCDS, dem Senat usw. dazu kommt, dass Dr. Spoun und Keller ihre "allmächtige (Ohn)-Mächtigkeit" demaskieren müssen: dann habt Ihr entscheidenden Anteil daran.

Dr. Spoun und Herr Keller denken und handeln in anderen Dimensionen als der Normal-Lüneburger. Bisher ist Ihnen in keiner Weise gelungen, Mehrheiten für Ihre Ideen zu gewinnen.
Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass es beiden egal ist und dass beide in Ihrer intellektuellen, sicher aber emotionalen Leistungsfähigkeit deutlich überschätzt werden.

Die Differenz zwischen Anspruch und Handel ist jedenfalls so groß, dass ich - bis jetzt - nicht verstehe, wie zwei Menschen diese Widersprüchlichkeiten vor sich selber vertreten können. Ganz zu schweigen davon, dass ich - an ihrer Stelle - nicht mehr schlafen könnte, wenn ich an die ca. 8.000 Studenten denke, die ich um das Studium betrüge.

Mein Hintergrund:
Studium an der Universität Lüneburg.
Mitte der 90er Jahre erfolgreich abgeschlossen.

Ich bin nicht sicher. Ich glaube jedoch, dass wir die Kritik besser gebündelt hätten. Mit wir meine ich viele, die mit studiert haben und die, wie ich, in den Gremien aktiv waren.

Eine Idee:
Parallel zur Einführungswoche von Herrn Keller könnten AStA, RCDS und andere Gruppen eine
Protestwoche für alle Studenten organisieren.

Ziele:
1. Bestandsaufnahme der miserablen Situation.
2. Öffentliche Übergabe eines Kritik- und Forderungskataloges.
(Fernsehen, Rundfunk, Zeitungen)
Übergabe nicht nur an Spoun und Keller, sondern an alle Professoren und Mittelbauer, an die Vertretet der Stadt Lüneburg, an den Stiftungsbeirat, an die Politiker des Nds. Landtags und an die Bundespolitik.

Anonym hat gesagt…

Der letzten Beitrag enthält einige interessante Aspekte... Zwei will ich mal kurz herausgreifen:

Was mich wundert, ist, die Zurückhaltung des überwiegenden Teiles der Professorenschaft und des Mittelbaus. Sie müssten Dr. Spoun und Herrn "Keller "durchschauen".
Und: diese Statusgruppen haben einen ganz legitimen Weg. Sie veröffentlichen die miserable Lage Ihrer Studienfächer!!!


Naja, ich weise einmal darauf hin, das Mittelbau und Profs ihrem Dienstherren unterstehen. So mit beamtenrechtlicher Loyalitätsverpflichtung und so. Es kann nicht jeder so unbekümmert um die Folgen für die persönliche Biographie drauflosnörgeln, so wie ich es mir erlaube. Und der Dienstherr ist bei der Stiftungsuniversität Lüneburg nunmal der Präsident...
Was nicht heißt, das es keinerlei Möglichkeiten der Einflußnahme gibt, ich erinnere mal ans NHG, Paragraph 40. Und wer mal unter 4 Augen nachfragt, bekommt von Profs, Mittelbau und Verwaltungskräften auch schonmal andere Ideen zu hören. (Beispielsweise UC10.3xx mal mit ner Ladung Ziegelsteine zu besuchen. NEIN, nicht zum Werfen, sondern zum symbolischen Zumauern.)

Zweiter Punkt:
Es ist (leider) noch keine kritische Masse unter den Studierenden und Mitarbeitern erreicht.[...]Parallel zur Einführungswoche von Herrn Keller könnten AStA, RCDS und andere Gruppen eine
Protestwoche für alle Studenten organisieren.


-mal abgesehen von der Frage, wie eng RCDS und AStA wirklich zusammenarbeiten könnten-
Ja, so wie bei der Fusion, wo es zu einer Urabstimmung über die studentische Meinung zur Fusion kam, und einem Warnstreik, um das Informationsdefizit zu beheben und einen Zeitraum für Protest/Diskursveranstaltungen zu öffnen.
Allerdings sehe ich im Gegensatz zur Fusion diese Option zunehmend schwinden: Es gibt bislang noch nicht mal einen halbwegs öffentlichen Diskurs über die Neuausrichtung. Die Lebenswelt Universität ist nunmal nicht mehr Lebensmittelpukt der "normalen" Studierenden, und die FunktionärInnen der Verfassten Studierendenschaft und in den akademischen Gremien haben genug damit zu tun, neben dem Tagesgeschäft erstmal die Kommunikation und Information innerhalb der Hochschule zu befördern. Eine studentische inhaltliche Auseinandersetzung ist m.E. Erachtens recht oberflächlich geraten, und hat nur punktuell zu Kritik und Intervention geführt (z.B. bei der geplanten Neuordnung des akademischer Kalender). Ich verfechte wie gesagt die Hypothese, das dies eine direkte Folge der Transformation des Hochschulwesens ist. Mal ehrlich, wer bereits in der Schulzeit eingetrichtert bekommt, das ein Studium primär, sekundär und quartiär eine Investition in das eigenen Humankapital darstellt, scheint weniger motiviert, grundsätzliche Kritik an Wirken eben dieser Institution, die die existenzsichernde Berufsausbildung vermitten soll, zu formulieren.

Und damit ist sowohl der partizipative Character der Gruppenuniversität als auch der Erfolg der Neuausrichtung in Gefahr.
Wahrscheinlich brauchen wir einen wilden Streik, um einen echten breiten Diskurs in Schwung zu bringen...

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Studentenprotest#Proteste_gegen_Bildungspolitik_seit_1968
oder das immer hilfreiche Buch: Andreas Keller: Hochschulreform und Hochschulrevolte. BdWi-Verlag, Marburg, 2000.

leuphaNO hat gesagt…

Was das Aufmucken des Mittelbaus betrifft, möchte ich mal an die gerade laufende Hamburger Maulkorb-Affaire erinnern: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,481840,00.html Da überlegt man sich schon genau, was man öffentlich sagt. Dort ist die Situation ganz ähnlich: Ungeliebte Neu-Präsidentin mit neoliberalen Ansichten, die hinter verschlossenen Türen straff durchreformiert und übrigens auf die gleiche Weise von Klaus Landfried zum Präsidenten "gemacht" worden ist wie uns Sascha.

Anonym hat gesagt…

"Finden manche toll, andere fragen sich, wie man denn sein Fachstudium in nur noch 5 Semestern eigentlich schaffen soll. Dürfen wir diese Meinung nicht publizieren, ohne dass Schlechtmacherei vorgeworfen wird?"

Wenn das "finden manche toll" doch nur ein mal genannt werden würde, wären viele Kritiker bereits stumm (würde ich mal vermuten). Dieser Blogeintrag von euch zeigt doch, dass es geht! :)


"Das Logo empfinden ausgesprochen viele Studierende als unangenehm, es wirkt esoterisch und unseriös ("Das sieht ja aus wie Scientology")."

... oder auch stilvoll elegant! (obwohl ich zugeben muss, dass ich damit zumindest in mystudy relativ allein mit meiner Meinung war. :/ )


"Die Texte und Bilder der neuen Webseite sind sehr dünn an Information und enthalten viel Marketing-Deutsch."

Stimmt allerdings, die blumigen Beschreibungen sind zwar als "Blickfang" i.O., aber die Informationen "dahinter" müssten auch langsam mal kommen!

Und mal nebenbei: Klasse Stellungnahme! (jaja, ich bin immernoch derselbe ;) )

Dann noch kurz hierzu:
"Eine Idee:
Parallel zur Einführungswoche von Herrn Keller könnten AStA, RCDS und andere Gruppen eine
Protestwoche für alle Studenten organisieren."

Gute Idee, aber eine "Protestwoche" wird glaube ich, eine ziemlich... erm, brutale Wirkung haben. Den Effekt kann ich net beschreiben, aber ich stelle mir mal vor, dass ich nach der Einführungsrede ausser Kirche, in halbwegs freudiger Erwartung, komme und dann skandieren da n paar Dutzend Leute (AStA, RCDS, wer auch immer :) ), die genau die Uni(-leitung, -lehre, -entwicklung) schlechtmachen, für die ich mich vor kurzer Zeit entschieden habe (und auf die ich mich bis zu diesem Zeitpunkt dann gefreut habe ;) ). Die Aufklärung, dass was net stimmt, muss sein, klar, aber über die Art muss man sich evtl. erstmal Gedanken machen. Ok, falls das Präsidium nun gar keine Kritikveranstaltung oder Flyer/Prospekte für die Willkommenbeutel oder was auch immer zulassen will, dann muss man sich natürlich was anderes einfallen lassen!

Anonym hat gesagt…

Von V.

Zur Klarstellung

Einige - noch ungeordnete - Anregungen

"Protest"woche ist nur ein Arbeitsbegriff.

Ich mein(t)e damit keinesfalls
Lärm, Aktion um der Aktion willen oder planloses Aufbegehren,
sondern eine von einer Planungsgruppe von ca. 10 Leuten sehr wohl durchorganisierte, strukturierte Großveranstaltung mit den ...

... Zielen:
- Einbindung von mindestens 1.000 Studenten
- Öffentlichkeit schaffen
- Übergabe eines Forderungskataloges an die Unileitung + Dekane + ...

... Die Projektwoche
soll/kann
- Studenten Gelegenheit(en) bieten Ihre Ängste, Sorgen zu verarbeiten
- Impulse setzen
- Veränderungen (Personal, Finanzausstattung) herbeiführen.

Zielgruppe:
alle ab dem 2. Semester

Förderung:
Antrag auf Gelder aus den Studiengebühren

Arbeitsformen
Jedes Semester arbeitet im Rahmen eines bestimmten Oberthemas und präsentiert das Ergebnis z.B. als Theateraufführung, Ausstellung, Video, Radiobeitrag.
Dahinter steht der Gedanke, dass jedes Semester verschiedene Perspektiven auf die Universität entwickelt (hat).
Es ist natürlich genauso gut möglich, dass man den Zugang zu bestimmten Gruppen Semesterzahl-unabhängig "steuert/ermöglicht".

Ich weiß, dass ist ne Riesenaufgabe für eine 10-köpfiges Planungsgruppe ...

Eine gut vorbereitete Projektwoche könnte jedoch dazu beitragen, dass die "Alt-"Studenten (dazu gehören ja auch schon die aktuellen Zweitsemester, die auslaufende Bachelormodelle studieren), wesentlich selbstbewußter werden und aktiver ihre Rechte einfordern.

Ich hoffe, es ist deutlicher geworden, dass es nicht um eine Gegenveranstaltung zur Einführungswoche von Herrn Keller geht.
Es geht darum, eine so gute "Struktur" anzubieten, dass - ja das wäre etwas - viele Erstsemester neugierig werden ...

Denn auch die neuen Erstsemester werden von Dr. Spoun bezüglich der Studienbedingungen wahrscheinlich genauso "belogen" wie die derzeitigen Zweitsemester.

(Ich habe "belogen" in Anführungsstriche gesetzt, weil Spoun ja nicht direkt lügt, er spricht jedoch von einer Studienrealität, die sich aktuell noch nicht eingestellt hat und aller bisherigen Erfahrung nach, auch in naher Zukunft, nicht einstellen wird.)

In diesem Sinne ist die Projektwoche, die ich anregen möchte, vielleicht ein Gegenentwurf, die Ermöglichung einer kritischen "Stimme", keinesfalls jedoch sinnloses "Dagegen sein".

Anonym hat gesagt…

Olè, diese Idee hatte ich auch schon - im Rahmen des AStA-Wochenendes und der StuPa-Zielsetzungen und Projekte:
Eine Woche zur Erfüllung des politischen Auftrags - Aufklärung, Aktionen, usw.
Fragen der Bildungspolitik - Entwicklung, Nachteile, Vorteile usw...
Workshops aller Aktiven.

Nun ja, ich dachte mir aber, das wäre höchstens nächstes Jahr im Sommer realisiserbar, weil echt verdammt viel Arbeit!

Also ich würde das im Rahmen des StuPas toll finden, vorzuschlagen, weiß aber nicht, ob das geleistet werden kann...

Grüße, Dany

Anonym hat gesagt…

"Denn auch die neuen Erstsemester werden von Dr. Spoun bezüglich der Studienbedingungen wahrscheinlich genauso "belogen" wie die derzeitigen Zweitsemester.

(Ich habe "belogen" in Anführungsstriche gesetzt, weil Spoun ja nicht direkt lügt, er spricht jedoch von einer Studienrealität, die sich aktuell noch nicht eingestellt hat und aller bisherigen Erfahrung nach, auch in naher Zukunft, nicht einstellen wird.)"

Nur interessehalber (bin ja einer dieser belogenen Zweitsemester ;) ): Womit hat er uns belogen? Zumindest bei uns BWL'ern gibbets bis heute keine nennenswerten Probleme!