Freitag, 4. Mai 2007

Präsidium spart Lehramt und KuWi kaputt

Welchen Umfang hat eigentlich der Eintellungsstopp? Die Universität spart 565.000 € durch Nichtbesetzung von Professuren in der Lehrerausbildung und bei den Kulturwissenschaftlern. Unbesetzt oder gekürzt bleiben Stellen in Sport, Musik, Kunst, Geschichte, ev. Theologie, Deutsch, Pädagogik, und Geographie. Gleichzeitig bildet die Universität weitere Rücklagen, obwohl sie schon mehrere Mio € auf der hohen Kante hat. Es ist fraglich, wie unter diesen Bedingungen die Lehrerbildung überhaupt noch aufrecht erhalten werden soll. Nicht nur wir befürchten, dass hier ein Automatismus in Gang gesetzt wird mit dem unausgesprochenen Ziel, bestimmte Studiengänge langfristig abzuschaffen.

Hierzu hat sich Prof. em. Dr. Werner Schlotthaus mit einem offenen Brief an Präsidium, Stiftungsrat und Dekanat der Fakultät I zu Wort gemeldet. Er schreibt unter anderem:
Da die vom Präsidenten (...) in Aussicht gestellten ersatzweisen Stellenumwidmungen bisher ebenso wenig erfolgt sind, wie die vom Kollegen Bonin (...) angebotenen Umwidmungen weiter verfolgt wurden, verstärkt sich meine Sorge. In meinem Briefwechsel (...) mit Präsident Spoun (...) versicherte (er) zwar, die Lehramtsstudiengänge und die Angewandten Kulturwissenschaften beibehalten zu wollen, wiederholte jedoch de bekannte Version von den Sparnotwendigkeiten. (...)
  • In den Fächern Sport, Musik, Kunstgeschichte, Geschichte, Geographie gäbe es keine Professuren mehr, in der ev. Theologie nur eine Professorenstelle überhaupt. Die Lehr-, vor allem aber die Forschungskapazität dieser Fächer würde nachhaltig geschwächt.
  • Nach Beschlusslage würden zudem auch alle künftig frei werdenden Professorenstellen in akademische Ratsstellen auf Zeit mit der Hälfte der Lehrkapazität umgewandelt.
  • Nach meiner Einschätzung könnte weder die ZEvA angesichts dieser Defizite die Lehramtsstudiengänge akkreditieren noch die WKN deren zureichende Qualität bestätigen. (...) Bliebe es beim Wegfall dieser Stellen, wäre die Konsequenz das Ende dieser Fächer.
  • In den bisher erfolgreichen Angewandten Kulturwissenschaften entstünden (...) drastisch qualitätsmindernde Lehr- und Forschungsdefizite. (...)
Ich kann inzwischen nicht mehr ganz ausschließen, dass die absehbare Folge - die allmähliche Aufgabe der genannten Studiengänge - entgegen den anders lautendenden Versicherungen aus dem Präsidium ein intendierter Mosaikstein in der Neuausrichtung sein könnte.

In jedem Fall weiß ich inzwischen, dass diese Einsparungen nicht nötig wären. (...)
  • Die Stellen beider Vorgängereinrichtungen (Uni und FH) waren zu Beginn der Fusion (...) durch die Haushaltsveranschlagung (...) voll finanziert. (...)
  • Die finanzielle Situation hat sich seitdem nicht verschlechtert, die Universität hat vielmehr zusätzliche Mittel (...) erhalten.
  • Der Universität wurden zudem in großzügiger Form befristete Sondermittel für die durch die Fusion bedingten zusätzlichen Belastungen zugewiesen.
  • Die Universität hat erhebliche finanzielle Reserven in millionenhöhe aus den Vorjahren.
Ich habe Verständnis dafür, dass die Hochschulleitung neue finanzielle Spielräume (...) gewinnen will. Solche Spielräume lassen sich durch intelligente Verfahren befristeter Wiederbesetzungssperren (z.B. für 6 oder 12 Monate) gewinnen. Diesen Weg gehen alle anderen niedersächsischen Hochschulen. Sie verursachen nicht derart katastrophale Auswirkungen wie den Wegfall ganzer Fächer und letztlich Studiengänge.

Der Senat hat also (...) den Wirtschaftsplan 2007 aus meiner Sicht unter falschen Voraussetzungen zustimmend zur Kenntnis genommen; der Stiftungsrat hat in unter den gleichen falschen Voraussetzungen (...) verabschiedet.
Vor diesem Hintergrund wird noch einmal richtig deutlich, dass das so genannte "Sofortprogramm Lehre" nicht viel mehr als ein schlechter Witz sein kann und die angekündigten Verbesserungen im Rundbrief zumindest Halbwahrheiten darstellen.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

dafür haben andere fächer (musik) eine professur erhalten und sind vorerst langfristig gesichert...

Anonym hat gesagt…

Klar, die Musik.

Holm Keller und Daniel Libeskind sind beide: Musiker.
Nur ein Zufall also, dass es eine Stelle im Fach Musik gibt ..


Nun, zum Thema:
Der Beitrag von Herrn Prof. Schlotthaus legt die Vermutung nahe, dass an der Universität Lüneburg, insbesondere seit dem Antritt von Dr. Spoun und dem Ex-McKinsey und Ex-Bertelsmann-Mitarbeiter Holm Keller, erhebliche finanzielle Unregelmäßigkeiten auftreten.

In diesem Zusammenhang möchte ich an die Äußerung Holm Kellers erinnern, der in einer überregionalen Zeitung zitiert wurde: die Universität Lüneburg sei die schlechtest (finanzierte) Universität Deutschlands.

Dank Herrn Schlotthaus und vieler anderer Hinweise (Vergabe eines Auftrages an eine Werbeagentur ohne öffentliche Ausschreibung) wissen wir nun, dass sich Holm Keller noch mal dementieren muss:
eigentlich hätter er sagen müssen:
ich - Holm Keller - sorge dafür, dass die Universität Deutschlands zu einer der schlechtest finanzierten Hochschulen Deutschlands wird.

Es ist unfaßbar. Dr. Spoun und Herr Keller sparen die Millionen (Rücklagen) für das 100-Millionen-Audi-Max während aktuell ca. 8.000 Studenten nicht wissen, ob und wie sie ihr Studium abschließen dürfen.

Ich hoffe, dass der AStA sich schnellstmöglich erkundigt, wie man gerichtlich gegen dieses Haushalts"planungen" vorgehen kann.

Von der Universitätsleitung, dem Senat und dem Stiftungsbeirat wäre eine Reaktion zu erwarten ...

Anonym hat gesagt…

"Einen Tag pro Wochenende verbringe ich im Bett"

K.: Sascha, wie konntest Du das nur veröffentlichen lassen?
S.: Was?
K.: Na den Beitrag im Hamburger Abendblatt ...
S.: Hat doch enorm die Aufmerksamkeit gesteigert ..
K.: Aufmerksamkeit gesteigert. Ha! Weißt du, was haften bleibt?
S.: Haften?
K.: Ja! Das Du jedes Wochenende einen Tag im Bett verbringst.
S.: Meinst Du?
K.: Natürlich. Erst verkaufst Du denen, dass Du jeden Tag von 6 - 22 Uhr arbeitest ... und dann so ein Mist.
S.: Aber, das hab ich doch verdient.
K.: Verdient? Darum geht es nicht. Von mir aus kannst Du auch zwei Tage durchpennen. Nur ...
S.: mhm
K.: das geht keinen etwas an.
S.: Na gut. Dann dementieren wir das halt.
K.: Dementieren? Blödsinn. Wenn ich das jetzt noch dementiere, kriegen wir das gar nicht mehr aus der Welt. Und - mit den Dementis muss ich vorsichtig sein, sonst bin ich nicht mehr glaubwürdig.
S.: Okay. Ich werde demnächst darauf bestehen, dass mein Privatleben rausbleibt.
K.: Das ist auch besser so. Unvorstellbar: da machen wir hier den größten Turnaround und Du hast nichts besseres zu tun als über Deine Schlafgewohnheiten zu berichten. Wir bilden hier Marken: Leuphana, Spoun - da muss jeder Respekt, Bewunderung empfinden.
S.: Okay. Ich seh´s ein.
K.: Einsehen? Das reicht nicht. Ab sofort läßt Du Dich am Wochenden - an jedem Tag - überall öffentlichkeitswirksam sehen. Dann entsteht dass Bild, dass wir brauchen: vom unermüdlichen Treiber einer der größten Vorhaben der deutschen Bildungsgeschichte.
S.: Ach, Holm, Du kannst das immer so schön formulieren.
K.: Klar, habe jahrelang fabu- eh formuliert und Firmen in aller Welt Flip-Charts präsentiert.

S.: Können wir das Thema schon wechseln?
K.: Na gut. Ich bin Dir zwar noch ein bischen böse, aber wichtigere Dinge sind zu klären.
S.: Du, Holm.
K.: Ja?
S.: Mir ist aufgefallen, dass mich kaum jemand ansieht.
K.: Deutlicher!
S.: Ja, wenn ich über den Campus gehe, dann schauen die meisten weg. Zu Anfang habe ich mir nichts dabei gedacht.
K.: Ja?
S.: Aber je länger wir hier sind, desto mehr beschleicht mich das Gefühl, dass die mich nicht ansehen wollen.
K.: Ja, aber wir brauchen doch nicht das Ansehn von Studenten aus Lüneburg.
S.: Mhm?
K.: Die Welt, die muss uns ansehen - dann steigt unser Ansehn.
S.: Holm, bleib mal auf dem Boden. Es geht mir echt nicht gut.
K.: Also?
S.: Letztlich war ich in der Mensa.
K.: In der Mensa?
S.: Ja. Es war sehr voll. Nur noch ein Tisch frei.
K.: Na, Du hast Probleme. Hast Dich doch sofort an den Tisch gesetzt, oder?
S.: Ja.
K.: Und, war das Essen schlecht?
S.: Nein. Es hat sich nur niemand zu mir gesetzt.
K.: Mhm.
S.: Viele haben im Stehen gegessen. Ich hatte den Eindruck keiner will mit mir am Tisch sitzen.
K.: Und das beschäftigt Dich?
S.: Ja, ich fühlte mich, ja mhm fühlte mich plötzlich sehr einsam.
K.: Interpretierst Du da nicht ein bischen viel hinein?
S.: Nein, es standen tatsächlich viele mit ihren Tellern und aßen.
K.: War bestimmt nur Zufall. Im übrigen: sei froh. Zuviel Bürgernähe hat manchem Regenten geschadet.
S.: Du mit Deinen Bildern. Ich will zu denen gehören. Ich habe 10 Jahre in St. Gllen studiert und mich immer so wohl gefühlt bei den Studenten.
K.: (leise) Manchmal frage ich mich, ob Du der richtige Mann für meine Vision bist.
S.: Holm - Du bist unmöglich. Ich spreche über meine Gefühle und Du K.: Okay. Sascha. Ich wollte Dich nicht verletzen. Nur: Du mußt härter, flinker und zäher werden. Sonst schaffen wir das hier nicht.

K.: Was anderes Sascha.
S.: Ja?
K.: Ist was wichtiges passiert? Ich war ja letzte Woche in Aien um bei Ertelsfrau nach dem Rechten zu sehen ...
S.: Ja. Hatte ich fast vergessen. Der Prof. Schlotthaus hat uns einen Brief geschrieben.
K.: Inhalt - Zielsetzung?
S.: Der hat ausgerechnet, dass wir doch mehr Geld haben als wir denen gesagt haben. Und: Herr Schlotthaus äußert die Vermutung, dass wir die Streichung des Lehramtes und der Kulturwissenschaften betreiben.
K.: Und? Hat doch Recht der Mann.
S.: Ja, aber das darf doch keiner wissen.
K.: Natürlich nicht. Woher hat der die Zahlen?
S.: Keine Ahnung.
K.: Hat die Landeszeitung schon berichtet?
S.: Nein, Holm. Der Brief ist ja gar nicht angekommen.
K.: Was heißt das?
S.: Ich habe Herrn Ei und Herrn Yfart beauftragt, die Post aus den Kästen zu fischen.
K.: Gut gemacht. Wir werden gleich mal nen Brief an den alten Schlotthaus schreiben. Und mhm morgen: da fahren wir in die Schweiz.
S.: Oh, ja prima. Was willst Du da?
K.: Geld anlegen.
S.: Welches Geld?
K.: Die 80 Millionen, die ich von Ertelsfrau bekommen habe und die 10 Millionen Rücklagen der Universität Lüneburg.
S.: Und wenn das jemand merkt?
K.: Sascha, Du hast wirklich keine Ahnung.
S.: ?
K.: Wir behaupten seit einem Jahr, dass die Universität kein Geld hat.
S.: Weiß ich.
K.: Nun, was Du nicht weißt: ich habe jeden Monat Geld abgehoben und bei meinen Theateraufführungen auf verschiedene Bankkonten, rund um die Welt, eingezahlt.
S.: Du bist genial.
K.: Kein Widerspruch. Stichwort "genial": wie verhalten sich eigentlich die Lehrämtler und die Kuwis. Wittern die den Braten?
S.: Nein. Es gibt da zwar ne Beschwerdewand vom Asta, aber nennenwerter Widerstand zeigt sich nicht.
K.: Gute Sache mit der Beschwerdewand.
S.: Gut?
K.: Ja. Wir müssen die Beschwerden Ernst nehmen und als Verantwortliche müssen wir den Senat und die Dekane hinstellen.
S.: Aber, die können doch gar nichts dafür.
K.: Sascha, wie oft soll ich Dir noch erklären, dass wir unsere Ziele nur erreichen, wenn wir Nebelkerzen setzen und andere zu Sündenböcken machen.
S.: Na gut, Holm. Ich bin zu gut für diese Welt.
K.: Sei froh, dass wir befreundet sind.

S.: Gehst Du mit mir zusammen über den Campus.
K.: Warum?
S.: Ich habe Angst, dass mich wieder keiner anguckt. Aber, wenn Du dabei bist, fällt es mir nicht so auf.
K.: Okay, aber kein Händchenhalten.

Anonym hat gesagt…

Na wenn die KuWi Stellen nicht neu besetzt werden, ist doch wenigstens schonmal ein kleiner Schritt dahin getan, endlich Schluss damit zu machen Menschen für die Arbeitslosigkeit und Hartz 4 teuer auszubilden. :-))))

Anonym hat gesagt…

.... naja.... nicht nur diese Fächer werden dem Rotstift weichen... !
Auch Sozialwesen / Sozialpädagogik steht auf der Abschussliste des Präsidiums. Hier braucht mensch ja nurnoch ein paar Semester warten und die Profs gehen auf Grund ihres Alters... ganz unkompliziert... ?!?!

Und was sagt die Zukunft für die Hochschule? Naja... ein Blick gen St. Gallen sagt mehr als tausend Worte! Elite / komplett wirtschaftlich ausgerichtetes Studienprogramm... alles was sich eine BWLerInnenherz alles so wünscht und was unter den Begriff der Verwertung des eigenen Humankapitals fällt...!

ayac hat gesagt…


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