Donnerstag, 31. Mai 2007

Mit Sascha ins Gelobte Land

Dass Stadt, Landkreis und Universität Leuphana gestern die Rahmenvereinbarung zum Audimax-Bau feierlich unterzeichnet haben, ist keine besondere Meldung mehr, das ganze war ja längst beschlossen. Auf der Veranstaltung hat AStA-Sprecher Matthias Fabian eine recht mutige Rede gehalten. Viel "spaßiger" allerdings war heute die kleine LZ-Meldung daneben:
Prof. Dr. Sascha Spoun spricht am Sonntag, 3. Juni, in der der Reihe "Bürgerkanzel in St. Nicolai". Biblische Grundlage seiner Kanzelrede sind Erzählungen aus dem Buche Exodus, die vom "Murren" Israels auf dem Weg durch die Wüste handeln. Dem Präsidenten der Leuphana Universität Lüneburg geht es um den Prozess, den das Volk durchmacht, hin- und hergerissen zwischen verheißungvollen Aussichten nach vorn und enttäuschten Rückblicken.
Ganz so, als sei es eine Antwort auf Matthias Rede. Die Themenwahl lässt tief blicken. Sascha Spoun als Moses, die Grundlagen der Neuausrichtung gleich den 10 Geboten in Stein gemeißelt, so führt er uns ins gelobte neoliberale Land, aber natürlich nur das Auserwählte Volk...

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Im Vorstand der Stiftung der St. Nicolai Kirche sitzt u.a. der Sponsor für den Flug nach New York (Seminar bei Daniel Libeskind) ...

Das von Dr. Spoun gewählte Thema ist interessant und paßt gut zu unserer Zeit.

Wir brauchen dringend - auf vielen gesellschaftlichen Ebenen - Führungskräfte, die selbstbewußt, verantwortungs- und hingebungsvoll Wege in die Zukunft vorschlagen.
Dazu gehört natürlich Realitätssinn und die Fähigkeit Menschen zu überzeugen und zu begeistern.

Leider hat Dr. Spoun bisher noch nicht bewiesen, dass er der ihm übertragenen Aufgabe (Präsident einer Universität) gerecht wird.
Vorerfahrung in ähnlicher Funktion hat er auch nicht. Warum er dennoch Präsident wurde? Gehen Sie zum Vortrag in die St. Nicolai-Kirche. Sie werden beeindruckt sein.
Sie sollten sich jedoch die Zeit nehmen, mehrere Vorträge von Dr. Spoun zu hören ... dann werden Sie feststellen, dass ...

Aktuell entsteht der Eindruck, dass Herrn Dr. Spoun wesentlich stärker daran gelegen ist, so viele öffentliche Auftritt wie irgend möglich zu absolvieren anstatt sich um die Neuausrichtung der Universität zu kümmern.

Zwei Beispiele:
- die (undemokratische und unsinnige Namensgebung "Leuphana") kann angeblich mangelns Sponsoren noch nicht - auf dem Campus - umgesetzt werden.
- auf der Internetseite der Universität können junge Menschen, die ein Studium in Lüneburg erwägen, immer noch keine ausführlichen Informationen abrufen.

Die persönliche Reputation ist Herrn Dr. Spoun - im übrigen auch Herrn Keller - wichtiger als die k o n k r e t e n Planungen voranzutreiben.

Es soll Menschen geben, die zunächst die Arbeit erledigen, um anschließend darüber zu berichten. Andere lassen auch "nur" die Tatsachen für sich sprechen.
Dr. Spoun und Herr Keller leben in "Möglichkeitsräumen" ihrer eigenen Phantasien: sie reden über Dinge, die (vielleicht, oder auch nicht) Realität werden (könnten).

Es stellt sich die Frage, wie lange Stiftungsrat, Senat, Konzil etc. hier noch tatenlos zusehen wollen.

Anonym hat gesagt…

Es stellt sich die Frage, wie lange Stiftungsrat, Senat, Konzil etc. hier noch tatenlos zusehen wollen.

Eine interessante Frage...
Wobei ich darauf hinweisen muss, das das "Konzil" als höchstes Unigremium mit der Oppermann-NHG-Novelle von ~2003 abgeschafft wurde.

Die Mitglieder des Stiftungsrates können übrigens im Intranet nachgelesen werden - falls ihnen mal wer einen (offenen) Brief schreiben will.
Einige Mitglieder sind ja auch bereits hier im Blog aufgeführt: http://leuphano.blogspot.com/2007/04/wer-hat-die-eigentlich-gewhlt.html Da der Stiftungsrat die Verbindung Uni-Gesellschaft herstellen soll, sollten wir mal anregen, das die Namen öffentlich gemacht werden.

Und zur Rolle der Uni LG und der daraus folgenden notwendigen Neuausrichtung sollten wir auch nochmal reden. Denn Sätze wie:
Wir brauchen dringend - auf vielen gesellschaftlichen Ebenen - Führungskräfte, die selbstbewußt, verantwortungs- und hingebungsvoll Wege in die Zukunft vorschlagen. ist ja mal Wasser auf den Mühlen derjenigen, die die Uni in eine elitäre hochselektive Eliteschmeide für zukünftige Macher und Entscheider verwandeln wollen (riecht jemand schon die Cohibas?). Mir wäre lieber, das die Uni Lüneburg Menschen ausbildet, die auf vielen gesellschaftlichen Ebenen verantwortungs- und hingebungsvoll Wege in die Zukunft vorschlagen und vorleben - ohne sich dabei als Teil der meritokratischen Führungsclique über die Massen zu begreifen.

Anonym hat gesagt…

@Anonym

Wo kann man Ihre Schriften abonnieren?

Anonym hat gesagt…

Wann redet Dr. Spoun?


Quelle: http://cmsbox.kondek.de/sprengel.evlka.de/bin/php/frontend/index.php3?ACTION=SHOWCONTENT&menuepunkt=89&attach=termine

Bürgerkanzel mit Lüneburger Universitätspräsident


Datum: 03.06.2007 10:00:00 Uhr
Ort: Lüneburg, St. Nicolai

Prof. Dr. Sascha Spoun, Präsident der Universität Lüneburg spricht in der Reihe Bürgerkanzel in St. Nicolai. Der Gottesdienst wird begleitet durch Landessuperintendent Hans-Hermann Jantzen.