Freitag, 30. November 2007

Audimax schon 2011?

Im Amtsblatt der Europäischen Union wurde jetzt die Planung für das Audimax mit 1200 Sitzplätzen ausgeschrieben. U.A. wird ein Architekt gesucht, der mit seiner Arbeit auf die bisherigen Planungen Daniel Libeskinds aufbauen soll. Der Bau ist mit 59 Mio Euro veranschlagt, wobei die geplanten Nebenbauten (Wohnheim, Studienzentrum, Hotel, zweite Mensa) noch nicht enthalten sind. Sollten Planung und Bau ohne Verzögerung durchgeführt werden, wäre das Audimax 2011 fertig.

Nicht nur zum Audimax sondern allgemein zur Campusentwicklung findet am Dienstag, 4. Dezember um 20 Uhr eine Podiumsdiskussion in Hörsaal 2 statt.

Montag, 26. November 2007

Wer steckt hinter der Leuphana-Studierendenschaft? (Update)

Sie wollen, können und müssen, behaupten sie auf Ihrer Homepage, die rührend versucht, mit einigen Menüpunkten und Schlagworten, die neue Leuphana-Webseite zu imitieren. (Wir dachten zunächst an eine neue Satiregruppe...).
Seit einigen Tagen geistert der Name einer Gruppe über die Hörsaalgänge. Die Leuphana Studierendenschaft. Eine kleine Gruppe von Erstsemestern, die von sich behauptet, die Alleinvertretung aller Studierenden dieser Universität zu sein, sämtliche Gesprächsangebote mit dem AStA und StuPa ausschlägt und anscheinend einen ungewöhnlich guten Draht zur Hochschulleitung hat.
Diese Gruppe hat für viel Verwirrung gesorgt und innerhalb kürzester Zeit sehr viel Unmut und Ablehnung erzeugt. (Zitat: RCDS)
Nichts weniger als den Alleinvertretungsanspruch für alle Studierenden hat sich diese so genannte "Leuphana Studierendenschaft" auf die Fahnen geschrieben. Der Begriff "Studierendenschaft" steht nämlich immer für alle Studierenden und nicht nur für eine spezielle Gruppe, gerade so, als ob sie schon von uns gewählt worden seien. Kein Wunder dass der AStA die Verwendung dieses Namens scharf kritisiert.

Die Gruppe verfügt über ein eigenes Blog, in dessen Kommentarteil die Diskussion heißläuft. Mitglieder dieser so genannte "Leuphana Studierendenschaft" profilieren sich über Beschimpfungen unter die Gürtellinie, die sich gegen AStA- und StuPa-Mitglieder richten. Kein Wunder, dass etliche Studierende, darunter auch viele Erstsemester, kommentiert haben, dass sie sich keinesfalls durch diese Gruppe vertreten fühlen.

Offenbar hat diese so genannte "Leuphana-Studierendenschaft" einen sehr guten Draht ins Präsidium. Sie veröffentlicht halboffizielle Informationen wie Prüfungstermine oder den Termin einer Vollversammlung und will damit dem AStA Konkurrenz machen. Die Infos stammen angeblich direkt aus Telefonaten mit dem Präsidium. Wenn das stimmt und das Präsdium diese seltsame Hochschulgruppe bevorzugt, wäre das nur weiterer Leuphana-Skandal.

Schlüsselfigur ist der Hamburger Manouchehr Shamsrizi. Auf seinem wohl nicht ganz aktuellen Xing-Profil ist er "voraussichtlich" Abiturient und nennt sich selbst als Entrepreneur, weil er eine Schüler-Firma namens "Musicians & More" gegründet hat. Die wurde Junior-Landessieger bei "business@school", einem Wettbewerb der Boston Consulting Group war, was ihn wohl vom (bereits mehrfach geäußerten) Verdacht der McKinsey-Nähe freisprechen sollte, da er ja bei der Konkurrenz ist... ;-)

Außerdem ist er als "Koordinator Political Relations" tätig für eine Initiative namens "BildungVor", die Spenden im Bildungswesen fördern will, auf deren Homepage aber "Zugriff nicht erlaubt" steht. Auf der Startseite einer anderen vom ihm gegründeten Firma erscheint die Standardseite eines frisch installierten Webservers ohne weitere Inhalte.

Er hat einen Hang zu Geheimgesellschaften und elitären Zirkeln (Geheimgesellschaft Berlin, Johannisloge zu Hamburg), denen er wohl unbedingt angehören möchte und mit deren Namen er hausieren geht, was echte Freimaurer üblicherweise nicht tun. Neben "Freimaurerei" sind seine privaten Interessen u.a. "Wirtschaft" und "Networking". Manouchehr Shamsrizi ist seit Oktober 2007 bekennender Leuphant und Spoun/Keller-Fan und hat die so genannte "Leuphana-Studierendenschaft" gegründet, um einer neoliberalen Uni-Leitung eine ebenso neoliberale Studentenvertretung an die Seite zu stellen.

(Update:) Mittlerweile hat die Möchtegern-Studierendenschaft das Leuphana-Logo von der Homepage entfernt, wohl aufgrund entsprechender Kritik. Den Namen hat sie nach wie vor nicht geändert.

Heißer Leuphana-Herbst

Kurz nach dem Stiftsrat ein weiterer Rücktritt: Heiko Westermann, Präsident des Arbeitgeberverbandes Lüneburg und zugleich Vorsitzender der Universitätsgesellschaft, ist zurückgetreten. Grund: Mangelhafte Kommunikation seitens des neuen Präsidiums...

Wo so viele zurücktreten, liegt es nahe, ganz andere Rücktritte zu fordern. "Du hat die Haare schön" und "Du kannst nach Hause gehn" sangen die angehenden Sozialpädagogen bei der Infoveranstaltung im Roten Feld, weil ihr Studiengang droht, unstudierbar zu werden. Sascha Spoun lächelte tapfer, kam aber kaum zu Wort. Das wiederum regt seine Fans auf, die sich als so genannte "Leuphana Studierendenschaft" organisieren und, wie ihr Name suggeriert, die einzig wahren Leuphana-Studenten sein wollen. Die fragen allen ernstes, wem mit solchen Demonstrationen geholfen sei und stellen damit in alter Spießbürgermanier das Ausüben eines demokratischen Grundrechts in die moralisch zweifelhafte Ecke.

Derweil werfen die gewählten Vertreter der einzig wahren Studierendeschaft (nämlich die Gesamtheit aller Studierenden und keine Teilgruppen) dem Präsidium allerhand vor:
  • Verringerung des Fächerspektrums
  • Wegfall des sozialen und pädagogischen Bereichs
  • Eingriffe in die Freiheit von Forschung und Lehre
  • Schwächung demokratischer Strukturen
  • Zerschlagung der Fakultäten
Näheres kann hier nachgelesen werden. Dr. Spoun ficht das alles nicht an. Wir Kritiker seien ja nur neidisch. Vielleicht aufs Audimax, dessen Vorplanungskosten jetzt immerhin vom Land übernommen werden. 2,6 Mio Euro öffentliche Gelder für Bauplanungen, während allein im Sozialwesen mehrere Professuren fehlen. Oder auf das tolle Leuphana-Semester, bei dessen Start es ein totales Chaos gab (siehe diverse Diskussionen in den myStudy-Foren). Ganz ehrlich: Neidisch sind wir eigentlich nur auf unsere französischen Komilitonen, die wissen, wie man richtig protestiert.

Wie dem auch sei: Bald sind wieder Wahlen. Spoun (ab)wählen geht leider nicht, aber immerhin könnte Ihr Eure Vertretung wählen. Egal ob Ihr die bisherige Arbeit von AStA, StuPa und Senatoren gut fandet oder ob ihr als echte Leuphanten gerne eine "Leuphana-Studierendenschaft" an die Macht bringen wollt: Es stellen sich Kandidaten aller Couleur. Geht wählen!