Mittwoch, 30. Mai 2007

StuPa spielt nicht mit

Vor kurzem bot das Präsidium dem studentischen Parlament an, es mit "öffentlichen und nicht öffentlichen" Informationen aus den Gremien zu versorgen, wenn sich das StuPa im Gegenzug verpflichtet, geheime Informationen vertraulich zu behandeln. Offenbar handelt es sich um eine Reaktion Sascha Spouns und Holm Kellers auf die immer gleiche Kritik der Geheimniskrämerei, bei der die Hochschulöffentlichkeit jedesmal wieder überrumpelt und vor vollendete Tatsachen gestellt wird - und zwar längst nicht nur die Studierenden.

Dem hat das StuPa eine klare Absage erteilt und deutlich gemacht, dass es jede Informationen, die ihm vorliegt, auch veröffentlichen wird. Würde das StuPa dieses "Angebot" annehmen, würde es in einen Loyalitätskonflikt geraten gegenüber den Studierenden, die es gewählt hat, auf der einen und dem Präsidium auf der anderen Seite. Außerdem ist ja keinesfalls klar, welche Informationen das StuPa bekäme und welche nicht. Alles in allem ein ziemlich unseriöses Angebot, das kein gutes Licht auf das Präsidium wirft. Welches übrigens nun behaupten kann: Kommunizieren wollen wir doch, nur das StuPa spiele nicht mit...

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

So viel zur Führungsfähigkeit von
Präsident Dr. Spoun.

In allen Unternehmungen gibt es Informationen unterschiedlichen Geheimhaltungsgrades. Dies zu Recht. Niemand wird bestreiten, dass Wissen Macht darstellt.

Was sich an der Universität Lüneburg abspielt, kommt mir wie akademisches Kaspartheater dar. Und damit meine ich nicht die studentische Selbstverwaltung.

Dr. Spoun zeigt, mit seinem Angebot, verschiedene Arten von (Geheim-)Wissen an die Studentische Selbstverwaltung weiterzugeben, dass er zum einen (bisher) eher schlecht informiert hat, zum anderen, dass es Löcher in seinem internen Kreis gibt.

Was dabei jedoch übersehen wird:
Die deutliche Führungsschwäche des Präsidenten, der vielleicht noch nicht verstanden hat, dass er nicht mehr Beauftragter für die Neuausrichtung (wie in St. Gallen) ist, sondern der Präsident einer Universität mit über 10.000 Studenten und mehreren Hunderten von Mitarbeitern.

Erstaunliche Inkompetenz:
Herr Spoun diskutiert mit Studenten, welche Infos er weitergeben will und welche nicht (denn die dürfen nicht weitergenutzt werden).

Danke für dieses Lehrstück in Sachen "interner (und externer!) Kommunikation: es gibt an der Universität Lüneburg kein Vertrauen in die Vertraulichkeit von Informationen ...

Leider wussten wir das bereits (siehe Leuphana und Scholz & Friends, Audi-Max etc.)

Anonym hat gesagt…

Was sich an der Universität Lüneburg abspielt, kommt mir wie akademisches Kaspartheater dar. Und damit meine ich nicht die studentische Selbstverwaltung.

Na, mich hoffentlich auch nicht... ;)

Erstaunliche Inkompetenz: Herr Spoun diskutiert mit Studenten, welche Infos er weitergeben will und welche nicht

Also eines muss an dieser Stelle mal gesagt werden: Immerhin redet Prof. Spoun direkt mit uns. Anlässlich des Festaktes zur Rahmenvereinbarung hat mich Herr Spoun direkt angesprochen, höflich nach meiner Meinung gefragt, und sie sich auch angehört. Sein Amtsvorgänger hätte mich wahrscheinlich - ohne jetzt irgendwie respektlos oder beleidigend erscheinen zu wollen- nach meinen ersten 5 Sätzen des Platzes verwiesen - falls er mich überhaupt wahrgenommen und gefragt hätte.

Anonym hat gesagt…

Bezug: Caspars Beitrag

Hallo Caspar,

Herr Dr. Spoun kann - ohne Zweifel - freundlich und charmant sein.
Und natürlich ist er schlau genug, sich beim "Gegner" Meinung und Stimmung abzuholen.

Dies sagt jedoch nichts aus, über seine Fähigkeit eine Universität, als Präsident, zu leiten.

Mein Eindruck:
Dr. Spoun gehört - wie in St. Gallen - in die zweite Reihe.
Als Präsident ist er zu unerfahren und ungeduldig. "Unter" einem guten Präsidenten, könnte Herr Dr. Spoun vielleicht zu seiner Hochform auflaufen, wenn er eine überschaubare Aufgabe, die seinem bisherigen Erfahrungsschatz entspricht, zugewiesen bekäme.

Als Präsident ist es ihm - nach einem Jahr Amtszeit - nicht gelungen, (begeisterte) Mehrheiten für seine Projekt zu finden.

Er - und Herr Keller trägt wesentlich dazu bei - haben eher viele, zunächst verwundert, dann: abgeschreckt. Sie haben mit Ihren Aussagen, Dementis, Optionsräumen und Handlungen überwiegend Misstrauen gesät - kein guter Start.

Nach Innen arbeiten Sie mit Brechstange, Desinformation und Überraschungseiern - nach außen suchen Sie Aufmerksamkeit zu steigern (Leuphana, Libeskind, Audi-Max).

Es ist erstaunlich, dass beide davon ausgehen, dass niemand diese Widersprüchlichkeiten bemerkt.

Ein Wandel im Führungsstil ist auch nicht bemerkbar.
Klar, es werden mehr Gespräche geführt (auch mit den student. Gremien), aber: was resultiert daraus?

Ich bin der festen Überzeugung, dass Dr. Spoun und Herr Keller eine Privatuniversität gründen sollten. Hier könnten Sie - vorausgesetzt es finden sich geeignete Sponsoren - schalten und walten wie sie wollen. Es würde ihnen jedoch auch hier etwas entscheidendes Fehlen:
Menschen, die die vielen Ideen, die die beiden gebären, unter Beachtung von Finanzmitteln, Gesetzen, Terminen und Verwaltungsvorschriften auch umsetzen (können).

Und auch die Privatuniversität würde für beide zu einer echten Herausforderung:
wiederum würden die beiden vermutlich daran scheitern, dass sie nicht in der Lage sind, Mehrheiten zu schaffen bzw. Koalitionen zu schmieden.

Anonym hat gesagt…

Ich habe das dumpfe Gefühl, dass die Leuphana im Jahre 2017 eine Privatuni sein wird...

Anonym hat gesagt…

Also, 2017 werden wohl alle Unis entstaatlicht und privatisiert sein, wenn das so weitergeht in der Hochschul"politik".
Und außerdem habe ich grad nen tollen Spruch zur Neuausrichtung gehört, den will ich mit euch teilen:
"Kein Plan überlebt den Kontakt mit der Realität", frei nach Moltke.

Immerhin haben wir alle "Immediatrecht" bei Sascha...