Samstag, 28. April 2007

Saschas Rundbrief

Zeitgleich zu den ersten Ergebnissen der Klagemauer veröffentlicht Dr. Spoun einen Rundbrief. Ganz offensichtlich merkt auch er, wie schlecht die Stimmung unter den Studierenden ist, aber so richtig befriedigend geht er auf die Fragen nicht ein.

Der erste Teil des Briefes befasst sich mit dem Thema Studiengebühren, deren Verwendung und dem Aufruf, Verbesserungsvorschläge und Ideen an die entsprechenden Mitarbeiter heranzutragen. In diesem Teil prasseln die die Sichworte zum Thema Lehre auf den Leser ein: zusätzliche Lehraufträge, Gastprofessuren, Tutorien, studentische Lehrprojekte, Förderung innovativer Veranstaltungen usw. usf. Klingt alles ganz toll, aber der Leser übersieht schnell, was alles nicht drinsteht: Konkrete Angaben zur Verbesserung der Lehre. Konkrete Angaben zur Neuausrichtung. Darüber hinaus verwischt der Brief die Tatsachen: Die Studiengebühren dürfen nämlich laut NHG nicht für den Kernbereich der Lehre sondern nur für begleitende Maßnahmen eingesetzt werden. Tatsächlich verschlechtert sich die Lehre rapide durch Professorenschwund und Einstellungsstopp.

Im zweiten Teil beruhigt uns Sascha: Wir können alle noch geordnet zu ende studieren. Warum wird eine solche Selbstverständlichkeit überhaupt erwähnt? Immerhin muss sich die Universität Leuphana an geltende Verträge und Lehrverpflichtungen halten. Tatsächlich wird auf die Lehre eingegangen: 4 Juniorprofessuren sind ausgeschrieben, was allerdings seine Zeit brauche. Unterm Strich wird der Zustand der Lehre nach Besetzung dieser Stellen immer noch schlechter sein als vor 1-2 Jahren.

Der letzte Abschnitt handelt von der Neuausrichtung. Einziges erwähntes Faktum ist das geplante Teilzeitstudium. Davon abgesehen gibt Dr. Spoun keinerlei Hinweise dazu, wohin denn die Reise überhaupt gehen soll und geht kaum auf unsere Kritik ein. Stattdessen begibt er sich auf Nebenkriegsschauplätze:
Dass dabei auch mal ein falsches Zitat veröffentlicht wird – so kürzlich in der FAZ, die „eine der am schlechtesten finanzierten Universitäten“ nicht korrekt wiedergegeben hatte – ist ärgerlich. Jedoch beschädigen einzelne Schnitzer eines Journalisten wohl kaum unsere zentrale Botschaft.
Wer die Vorgänge verfolgt hat, weiß wie lächerlich diese Aussage ist. Negatives bleibt immer haften. Wie schlecht finanziert die Universität Leuphana auch immer sei: sie häuft Überschüsse an, die nicht in die Lehre investiert werden, was durch solche Aussagen verschleiert werden soll. Und was ist mit all den anderen Lügen Zitaten, die uns aufregen? Z.B. das "Komplettgerücht" Audimax?

Schließlich geht Dr. Spoun noch auf Logo/Name/Webseite ein und spricht davon, dass diese Äußerlichkeiten durchaus wichtig seien. Das ganze gipfelt in salbungsvolles Blabla:
Erinnern wir einander daran, dass es die Universitätsgemeinschaft ist, die bestimmen kann, wofür der Name steht: was uns verbindet, und wer wir sein wollen. Nur gemeinsam kann der Name der Universität zum Klingen gebracht und mit Leben gefüllt werden – eine spannende Aufgabe.
Im Grunde der Gipfel der Unverfrorenheit: eine äußerst zweifelhafte Neuausrichtung, ein hirnverbrannter Uni-Name und ein unseriös wirkender Außenauftritt werden uns in "Friss-oder-stirb"-Manier vorgesetzt, und nun sollen wir dafür verantwortlich sein, das nie gewollte mit Leben zu füllen?

Jedenfalls lässt dieser Brief mehr Fragen offen, als er beantwortet. Und da wo er auf die Fragen eingeht, bleibt er im ungefähren. Stichpunkte: Audimax, Ziel der Reformen, Kaputtsparen der Lehre. Nicht zu vergessen: Wer einmal lügt...

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Brief trägt kein Datum.

Ende April einen Brief zu versenden und das Datum nicht zu nennen, entspricht der üblichen
wenig konkreten Des-Informationspolitik.

So könnte der Brief auch vor der
Aktion "Beschwerde-Mauern" geschrieben sein.

Anonym hat gesagt…

hihi, schaut euch mal die dokumenteigenschaften des "spoun-rundbrief" an... (im PDF-Reader die tasten strg+d)

Anonym hat gesagt…

Unter Dokumenteigenschaften
steht "Felix Seyfarth" - er
ist wiss.MA im Präsidiumsbüro
seit Mai 2006.

Spoun diktiert also seine Briefe und läßt schreiben: nicht ungewöhnlich.
Vielleicht denkt Herr Seyfarth auch wie sein Chef, schließlich singt er dessen Lieder.

Anonym hat gesagt…

Rundbrief von Dr. Spoun Datum: "im April 2007"
geschrieben von Felix Seyfarth
(nach Diktat oder eigenen Ideen: unbekannt).

"Liebe Studierende,
herzlich willkommen zum Sommersemester. Für den neuen Start wünschen wir Ihnen ... die
nötige Nachsicht, wenn das ein oder andere noch nicht wie gewünscht klappen sollte".

Bevor Spoun / Keller kamen gab es eine funktionierende Universität Lüneburg. Die Studierenden konnten sich darauf verlassen Ihr Studium zu den Bedingungen abzuschließen zu denen sie angetreten waren.
Und: Warum soll die Nachsicht "nötig" sein. Welche Not
soll hier abgewendet werden? Oder handelt sich um Nötigung?
Kann man diesen Satz so verstehen, dass man Dr. Spoun und Herrn Keller verzeihen soll, dass sie Fehler machen?

Im zweiten Absatz des Briefes folgt eine Überleitung auf Studiengebühren. Ist das so gemeint: bitte haben Sie Nachsicht, aber weil wir so wenig Studiengebühreneinnahmen haben, können wir aktuell keine Lehrkräfte einstellen?
Der zweite Satz: "Viele verbinden
die Hoffnung auf ein verbessertes Lehrangebot mit dieser Maßnahme (die Studiengebühren), trotzdem ist dieser Schritt unerverändert kontrovers."
Was ist "kontrovers"? Die Verbesserung des Lehrangebotes?

Eine längere Passage (5 Absätze) steht unter der Überschrift:
"Studienbeiträge".

"Aus Ihren Studienbeiträge das Bestmögliche für das Lüneburger Studienangebot zu machen ist unsere gemeinsame Aufgabe."
Vor dem Hintergrund bisheriger Alleingänge von Dr. Spoun und Herrn Keller, stutzt der Leser kurz, um sofort zu erkennen:
Hier wird Mitbestimmung angeboten, während das Leuphana-Logo, die Rahmenvereinbarung mit der Stadt Lüneburg und und das Audi-Max allein "Chef"sache sind.

Auf Seite 2 lautet der 1. Absatz:

"Ihrer Erwartung eines vollständigen und guten Lehrangebotes wollen und werden wir in allen Studiengängen gerecht werden. (Wann bleibt offen.)
Fakultäten, Universitätsleitung und Lehrende suchen den Dialog mit Ihnen, auch um von Defiziten zu erfahren. Ihr Vertrauen in die universitäre Gemeinschaft und Ihr Engagement in den Gremien kann Verunsicherung mindern:
Gerüchte von Schließungen und Streichungsplänen entbehren jeder faktischen Grundlage."

Die Geschäftsführung der Universität - Dr. Spoun und Hr. Keller kennen die Probleme an der Universität, an der sie arbeiten, n i c h t: daher müssen sie die Studenten fragen.
Wer so denkt, hat Dr. Spoun und Hr. Keller noch nicht verstanden. Sie spielen die Ahnungslosen, während sie die Verursacher der Situation sind.

Dr. Spoun und Keller wissen genau, dass sie beide sowohl der Anlaß für die Verunsicherung sind als auch ständiger Treiber dieser Entwicklung.
Von Tag zu Tag steigt der Schaden, den die beiden anrichten.
Und beide haben dann noch den "Mut" mehr Engagement in gerade den Gremien zu fordern, denen sie oft - nicht abgesprochene - Neuigkeiten präsentieren.

Wir sehen in den öffentlich bemerkten Fehltritten
("schlechteste Universität
Deutschlands"; Auftragsvergabe ohne öffentl. Ausschreibung; Frauen und Erziehende sollten nicht studieren, "ehrliches Teilzeitstudium" etc.) nur die Spitze des Eisberges.

Unter der Überschrift
"Neuausrichtung" stellt Spoun fest:
"Die künftige Entwicklung der Universität liefert unverändert Diskussionsstoff."

Ja, richtig, Dr. Spoun und Herr "Dementi"-Keller,ihr Führungsstil führt zu erheblichen Irritationen.
Ich bin gespannt, was sie noch alles dementieren werden, bis sie die "Katze aus dem Sack" lassen.
Der Vertrauensvorschuß, der ihnen
entgegengebracht wurde, ist verspielt.

Bemerkenswert ist noch folgende Passage:
"Dass dabei auch mal ein falsches Zitat veröffentlicht wird - so kürzlich in der FAZ, die "eine der am schlechtesten finanzierten
Universitäten" nicht korrekt wiedergegeben hatte - ist ärgerlich. Jedoch beschädigen
einzelne Schnitzer eines Journalisten wohl kaum unsere zentrale Botschaft".

Eine sehr generöse Betrachtung des
Schnitzers, den Holm Keller zu verantworten hat. Eine Gegendarstellung mit Wirkung ist
bis Heute nicht erfolgt.
Und: was ist die zentrale Botschaft? Wird wahrscheinlich wieder nachgeliefert ..

FAZIT:
Dieser Brief reiht sich ein in die lange Reihe von Ungereimtheiten, die man vom Führungsduo - mittlerweile - leider schon
gewohnt ist.
Beide nähren stetig den Verdacht, der Aufgabe, die ihnen übertragen wurde, nicht gewachsen zu sein.
Als wenn das noch nicht reichen würde, versuchen sie sich an kühnen
Entwürfen für die "Zivilgesellschaft des 21.Jahrhunderts"; angesichts der Studienbedingungen an der Universität Lüneburg eine erhebliche Kraft- und Phantasieverschwendung.
Ganz abgesehen, von den Mitteln, die hier legal (illegal?) verausgabt werden.