Donnerstag, 26. April 2007

ASTA entsetzt über Rahmenvereinbarung

Auch der AStA ist ausgesprochen unglücklich mit der Entwicklung des Audimax-Projektes und veröffentlichte gestern eine Stellungnahme:
Der AStA der Universität Lüneburg ist entsetzt, dass nach zweimaliger, nicht öffentlicher Verhandlung im akademischen Senat eine Rahmenvereinbarung zur Zusammenarbeit von Universität, Stadt und Landkreis in Universitätssenat und Stadtrat beschlossen wurde. Die Rahmenvereinbarung bezieht sich u.a. auf den Bau eines Audimax auf dem Campus Scharnhorststrasse. Dieser wurde in der Vergangenheit von Vizepräsident Holm Keller mit den Worten es gäbe „keine faktische Grundlage“ als „Komplettgerücht“ mehrfach öffentlich dementiert.

Der AStA verurteilt diese Abläufe in aller Deutlichkeit, da das Verfahren (...) gegen grundlegende demokratische Prinzipien der Universität verstoßen hat. Die Mitglieder der Stiftung Universität Lüneburg sind vor dem Beschluss des Stadtrats nicht über eine Rahmenvereinbarung bzw. deren Inhalt informiert worden. Dies hat eine hochschulöffentliche Diskussion zur demokratischen Meinungsbildung effektiv verhindert. Das Universitätspräsidium setzt somit seine Strategie der gezielten Informationszurückhaltung trotz mehrfacher Aufrufe durch die Verfasste Studierendenschaft (AStA und StuPa) und anderer Mitglieder der Universität fort.
Was genau in der Rahmenvereinbarung steht, kann nun auch nachgelesen werden. Es zeigt sich, dass sie sich eigentlich nur auf das geplante Audimax bezieht und in anderen Punkten sehr allgemein gehalten ist.

Unsere eigentliche Kritik am Audimax lautet: Einerseits wird es wohl überdimensioniert sein und Folgekosten in unabsehbarer Höhe nach sich ziehen, derzeit kostenlose Parkfläche verwandelt sich wohl in eine kostenpflichtige Tiefgarage und das Biotop (das mehr als nur eine kleine Ökospielerei ist) müsste wohl dran glauben. Andererseits wird es zwischen 60 und 110 Mio € kosten. Egal wo dieses Geld herkommt, es wird bitter in der Lehre fehlen.

Die Art und Weise, wie Spoun/Keller versuchen, es durchzusetzen, zeigt nur, dass die Kritik wohl berechtigt ist.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Einige der Bedenken sind definitv nicht von der Hand zu weisen (Folgekosten, Parkplätze bzw. was immer da auch sonst steht).

Der folge Satz stört mich aber ein bißchen:
"Egal wo dieses Geld herkommt, es wird bitter in der Lehre fehlen."
Der Satz stimmt nur, wenn es die Möglichkeit gibt, zu entscheiden, wofür das Geld ausgegeben werden soll. Da bin ich mir gar nicht so sicher. Bsp: Sponsor ist bereit (viel) Geld zu geben, um Prachtbau von berühmten Architekten zu finanzieren, u.a. wegen riesiger Aufmerksamkeit in der Presse. Der gleiche Sponsor ist nicht bereit dieses Geld zu geben, damit davon x Professuren besetzt werden (u.a. wegen deutlich geringerer Aufmerksamkeit - so bedauerlich das auch sein mag). In dem Fall ist die Wahl schlichtweg nicht 100 Mio. für Audimax oder 100 Mio. für Lehre/Forschung, sondern 100 Mio. für Audimax oder 0 für Lehre/Forschung.

Wo man aber tatsächlich sehr aufpassen muss, sind die Folgekosten - das muss wirklich sinnvoll durchgerechnet werden.

Anonym hat gesagt…

Und die Vertreter des Stadtrate spielen mit. Sie profitieren angeblich von einer Nutzungsmöglichkeit des Audi-Max, ohne Folgekosten.

Das ist Unsinn:
Die Stadt Lüneburg bleibt auf jeden Fall auf der Nordlandhalle sitzen, weil für diese keine Lösung gefunden wird.
Also: es entstehen auf jeden Fall Folgekosten für die Stadt.

Anonym hat gesagt…

Die Stadt Lüneburg bleibt auf jeden Fall auf der Nordlandhalle sitzen, weil für diese keine Lösung gefunden wird.
Also: es entstehen auf jeden Fall Folgekosten für die Stadt.


Naja, ein paar Tausend Euro für Sprengstoff, einmal ein Sprengmeistergehalt und Abtransport von 200 Tonnen Bauschutt - das sind überschaubare Folgekosten...