Donnerstag, 18. Oktober 2007

Spoun dementiert Standortschließungen

Seitdem in einer Präsentation zur Neuausrichtung der Uni nur die Bereiche Kulturforschung, Management, Nachhaltigkeitsforschung und Lehrerbildung auftauchten, machen sich die Ingenieursdisziplinen in Suderburg und am Volgershall noch mehr Sorgen um ihre Standorte. Prof. Dr. Rolf Bielecki, der in Suderburg doziert und Ehrensenator an der Uni Lüneburg Leuphana ist, versuchte diese Punkte in einem direkten Gespräch mit Dr. Spoun zu klären.

Präsident Spoun dementiert, dass die Standorte von der Schließung bedroht seien. Die Ingenieursstudiengänge würden auch in die Graduate/Professional School übernommen werden. Er sagte wörtlich:
"Wir streben an, den Standort Suderburg zu halten."
Was bitte ist das für ein windelweicher Politiker-Sprech? Diese Aussage impliziert, dass es Probleme geben könnte, Suderburg zu halten und dass keinesfalls sicher sei, ob der Standort am Ende überlebt. Denn sonst bräuchte der Präsident gar nichts anzustreben, sondern könnte rundheraus einfach sagen, dass Suderburg nicht geschlossen wird. Tut er aber nicht.

Was von derlei präsidialen Dementis zu halten ist, wissen wir spätestens seit der HolmLibeskind-Audimax-Mauschelei. Deshalb hier ein anderes Spoun-Zitat:
Jeder Standort hat seine Geschichte und seine Stärken. Diese werden wir nicht grundlos aufgeben. In diesem Jahrzehnt werden sie bleiben, was im nächsten ist, darüber sprechen wir 2010.
Dr. Spoun möchte eine Rahmenvereinbarung mit Suderburg und Uelzen schließen, wie es sie schon in Lüneburg (für den Audimax-Bau) gibt. Freilich ohne zu sagen, was denn in dieser Rahmenverinbarung stehen solle, wieviel Geld fließen muss und was passiert, wenn Suderburg und Uelzen eine solche Vereinbarung ablehnen. Die Gemeinden hätten dann den schwarzen Peter, wenn der Standort doch geschlossen wird. Laut nicht bestätigtem Holm-Keller-Zitat, sind die Tage von Suderburg sowieso gezählt. Aber erst nach der Landtagswahl...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Marionetten der einflußreichen - von Bertelsmann gesteuerten und finanzierten - Bildungsmafia, die sich die Absatzmärkte schafft, die ihr weiteren Einfluß sichert. Erwarten Sie bloß keine Festlegungen von einer Marionette.

Unter dem Deckmantel der "Freiheit der Wissenschaft" werden durch das Finanzkapital gerade jene Tugenden, die universitäres Arbeiten und Leben ausgezeichnet haben (und auszeichnen könnten) zu Grabe getragen. Freilich von den meisten unbemerkt, weil das Finanzkapital auch über die (eigenen) Medien dafür sorgt, dass möglichst wenig Menschen, den epochalen Wandel von einer Universität im klassischen Sinne zu einem Selbstbedienungsladen für die ohnehin privelligierten, bemerken. (Schauen Sie mal Mittags Fernsehen - sie werden sofort begreifen, wie es um die Vitalität unseres Landes bestellt ist).

Ein closed Zirkel, weniger,
sich selbst als Elite empfindender, sagt der Mehrheit der Bevölkerung, was wahr und falsch ist. Niemand wird mehr (wirklich) in die Diskussion einbezogen, weil bereits die Diskussion inszeniert ist.

In einem Land in dem (geschätzt) 10 Millionen Menschen in "Bedarfsgemeinschaften" (Hartz IV) leben und seit vielen Jahren Massenarbeitslosigkeit herrscht. In einem Land mit 4 Millionen Analphabeten und 20 Millionen Rentnern. In einem Land, dass es sich leisten kann, jedes Jahr etwa 16 % der Schüler ohne Abschluß ins Lebens zu entlassen, gibt es, so die Meinung der Mehrheit der Bevölkerung wichtigere Themen als Eliteuniversitäten zur Mehrung des Reichtums der ohnehin Begüterten.

Statt eines Audi-Max könnten sich Dr. S. und der Privatier K. mal der Aufgabe widmen, zu klären, warum wir die Arbeitslosigkeit seit 30 Jahren nicht in den Griff kriegen. Das wäre eine Aufgabe für eine Universität.

Erwarten Sie von Marionetten keine zündenden Beiträge zur Klärung wichtiger Zukunftsfragen - das könnte die Fäden versengen ...

Die einzige Frage, die Marionetten interessiert ist:
Wie kommen wir möglichst schnell zu Weltruhm.

Erwarten Sie - bitte - auch nicht, dass die beiden erkennen, dass sie mit ihrem Audi-Max den Turm zu Babel bauen.

Wie gesagt:
2 Marionetten - stellvertretend für viele Phrasendrescher mit Einfluß. Erschreckend genug, wenn man erkennt, dass die Zukunft eines Landes an seidenen Fäden hängt.

Satire?