Donnerstag, 4. Oktober 2007

Saschas geheime Giftliste

Dr. Spoun hat sie in der Schublade: Eine Giftliste die detailliert mit Etats und Personalschlüssel beschreibt, welche Schwerpunkte die Uni Lüneburg Leuphana künftig bilden soll, was auch heißt: Welche Studiengänge von Streichung bedroht sind. Dieses angeblich 70-seitige Dokument halten Präsidium und die Wissenschaftliche Kommission des Landes Niedersachsen bisher unter Verschluss. Nicht einmal der Senat darf Einblick nehmen, so dass keine sinnvolle Diskussion möglich ist. Der Senat bekam lediglich eine stark verkürzte Präsentation am 19.09. zu Gesicht, die erst auf Aufforderung hin auch gedruckt verteilt wurde.

Das Papier wirkt beim Durchblättern harmlos, hat es aber in sich: Die vier Schwerpunkte sind Kulturforschung, Nachhaltigkeitsforschung, Lehrerbildung sowie Management. Keine Erwähnung finden die Sozialwissenschaften. Ebenso wenig die Ingenieursdisziplinen. Das passt zum Gerücht, die Außenstandorte seien bedroht: Am Volgershall studieren bis auf eher wenige Wirtschaftsinformatiker überwiegend nur noch Ingenieure, in Suderburg sieht es ähnlich aus. Letzterer Standort soll laut inoffiziellem Keller-Zitat aber sowieso nach der Landtagswahl 2008 geschlossen werden.

Dem Senat gefällt das gar nicht: "...das (ist) der Abgesang der Sozialpädagogik", so ein Senator. Die Automatisierungstechniker finden die Vorschläge "suboptimal" und man sieht darin einen "Rückschritt für die Lehrerbildung". Worüber genau diskutiert wird, das jedoch wissen die Senatoren auch nicht wirklich. Deshalb wurde eine neue (nicht öffentliche und vertrauliche) Senatssitzung anberaumt, für die den Senatoren das Spoun-Papier vorliegen soll, wenn auch in einer auf 30 Seiten stark gekürzten Fassung ohne konkrete Zahlen.

Der AStA und andere Gruppen verlangen (vergeblich), diese Papiere im Intranet zu veröffentlichen. Nicht einmal die Präsentation will das Präsidium verbreitet wissen. Einmal mehr versucht Dr. Spoun mit allen Mitteln, eine hochschulöffentliche Diskussion zu unterbinden und ihre Konzepte unhinterfragt durchzusetzen.

Es ist absehbar, dass sich zusätzlich zu den Alt-Diplom-Studenten und den Alt-Bachelor-Studenten nun auch die "Leuphanten" fragen müssen, ob sie ihr hier begonnenes Studium wie gewünscht und unter den zunächst geplanten Voraussetzungen beenden können.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja der Sascha. Ist er nicht mal angetreten mit einem neuen offenen Kommunikationsstil. Aber jetzt wird alles im kleinen Kreis (Präsidium) oder bei den Menschen, die beim Sascha arbeiten (Team Neuausrichtung) diskutiert und vlt noch mal in Kreisen von Scholz and Friends, McKinsey, Bertelsmann oder so.
Jetzt läßt er alle im Dunkeln. Ich habe gehört nicht mal die Dekane kennen das gesamte Papier. Und am Donnerstag hat in Volgershall die Fakultät III getagt. Da soll es ziemlich zur Sache gegangen sein. Am Ende haben aber auch die AT'ler der tollen Vorstellung von Spouni ihren Segen gegeben. Das sind alles merkwürdige Sitten hier. Wenn ich noch die Wahl hätte in Lüneburg oder wo anders anzufangen würde ich mich glaube ich für woanders entscheiden. Aber nur wegen der gesamten Organisation. Die Lehrenden geben sich alle Mühe und auch die Rahmenbedingungen sind ok. Aber was da an Aufgaben vom Präsidium duchgedrückt wird is echt zum Kotzen. Wer weiß wie die Uni 2008 organisiert wird. Kann ja auch sein, dass es keine Fakultäten mehr gibt.
Naja, ich will mich jetzt hier nicht weiter aufregen und wünsche euch einen schönen Restsonntag