Donnerstag, 28. Juni 2007

Audimax: Ein paar Denkanstöße

100 Millionen Euro. So viel, sagte ein Gerücht, das es unter anderem bis in die taz geschafft hat, solle das Audimax kosten. Das ist eine gigantische Summe für diese kleine Uni. Viele wollte das nicht glauben, allerdings gibt es einen interessanten Anhaltspunkt, dass diese Zahl stimmen könnte: Laut LZ vom 25.06. hat Dr. Spoun freimütig erzählt, schon seit längerem eine Sponsorenzusage über 85% erzahlten zu haben. Das wären 85 Mio €. Über die fehlenden 15 Mio € gibt es in der Rahmenvereinbarung eine Zusage seitens Stadt- und Landkreis Lüneburg. Die Zahl sollte also stimmen.

Derzeit studieren etwa 9200 Menschen an der Uni. Pro Studierendem werden also weit mehr als 10000 € ausgegeben. Blasphemische Frage: Wie würde die Uni dastehen, wenn diese Summe der Forschung und der Lehre zur Verfügung stehen würde? Oder nur ein Zehntel davon? Offenbar ist es Sascha Spoun gelungen, relativ mühelos und in äußerst kurzer Zeit 100 Mio € einzuwerben. Sollte er innerhalb der nächsten 12 Monate nur 10 Mio € zusätzliche Mittel für die Lehre auftreiben, ziehen wir unseren Hut und stellen dieses Blog ein. Verprochen.

Für die Berufung von Daniel Libeskind (die über unsere Köpfe hinweg entschieden wurde) stellt das Land Niedersachsen Sondermittel zur Verfügung. Kann das sein? Wir haben massive Probleme, die Lehre in bestimmten Fächern aufrecht zu erhalten, Dr. Spoun spekuliert schon öffentlich damit, die Zahl der Studierenden zu senken, um diese Problem zu lösen. Das alles, weil nicht genügend Mittel von der Landesregierung nicht bereit gestellt werden? Und solche Mittel gibt es so mir nichts dir nichts für eine Gast-Professur in einem bei uns eher irrelevanten Bereich und wahrscheinlich für eine Professur, die wahrscheinlich nicht für die Lehre eingerichtet wurde, sondern damit das Audimax ohne Ausschreibung gestaltet und gebaut werden kann? Hier drängt sich massiv der Eindruck auf, dass wir mit dem schönen Schein des neuen Audimax erschlagen werden sollen, während man uns an der Nase herumführt.

Noch zur Personalie Libeskind: Im weißen Gold wird behauptet, er sei für die Lehre wenig geeignet. Da müssen wir ihn wohl verteidigen. Laut LZ ist dies die 25. Berufung Libeskinds an eine Universität. Als Referenenz wird u.a. Yale genannt. Einem allgemeinen Libeskind-Bashing wollen wir uns nicht anschließen. Und auch die ästhetische Qualität tut wenig zur Sache.

In den Diskussionsforen ist noch ein interessantes Argument aufgetaucht: Wegen Mittelkürzungen könnten sehr bald Hochschulen in Niedersachsen geschlossen werden. Dass gerade die kleine Universtität Leuphana davon betroffen sein könnte, ist nicht von der Hand zu weisen. Durch den Audimax-Bau und die Libeskind-Berufung könnte man es der Landesregierung tatsächlich schwer machen, gerade uns "abzuwickeln". Aber dass sich die Uni über Audimax und Libeskind statt über Forschung und Lehre profilieren will: Arme Leuphana!

P.S.: Laut Dr. Spoun ist weiterhin völlig offen, ob das Audimax überhaupt gebaut wird. Wer's glaubt...

26 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein Argument was immer wieder auftaucht: Wenn Herr Dr. Spoun es schafft, so viel Geld für Projekte wie das Audimax oder die Berufung Libeskinds aufzutreiben, also wenn das so energisch vorangetrieben wird, warum ist es dann so, dass man an anderen Stellen die nötigen Mittel so schmerzlich vermisst? Und anscheinend wird da ja die Lehre stiefmütterlich behandelt, wobei es eigentlich diese selbst sein sollte, die zuerst von einem Geldsegen profitieren müsste.

Nun, und das vermisst man vielleicht zuweilen in der Diskussion, wird die Frage, ob da nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden, nie gestellt; kann es nicht sein, dass es wegen diverser rahmenrechtlicher und faktischer Bedingungen so gelagert ist, dass man es in der Tat mit zwei verschiedenen Geldtöpfen zu tun hat?

Wenn nun das Land Libeskind finanzieren will, weil es einen immensen Prestigegewinn verheisst, so kann man getrost davon ausgehen, dass es sich hier um eine ausserordentliche Angelegenheit handelt, die nur möglich ist, weil es sich eben um Libeskind handelt. Nun hinzugehen und immer wieder laut zu lamentieren, dass hier Geld verschwendet wird, verfehlt den Punkt. Es ist wahrscheinlich gar nicht im Machtbereich des Präsidiums sich einer solchen Wahl zu stellen, das Geld bekommt eben nur für einen Libeskind und nicht für einen Dozenten in Geschichte.

Was den Bau betrifft. Es ist einsichtig, dass ein Libeskind-Bau polarisiert, vor allem aber: Aufmerksamkeit bedeutet. Wenn nun ein Unternehmen willens ist, Gelder einzuschiessen, um sich an so einem "Werk" zu beteiligen, dann kann man davon ausgehen, dass die selben Millionen wohl nicht locker gemacht würden, wenn es darum geht, das Lehrerlebnis von ein paar Studierenden zu verbessern.

Ein Libeskind-Bau ist auch pr-mässig viel auschlachtbarer von Blickwinkel eines Sponsors betrachtet. Somit ist hier ein ähnlicher Punkt wie bereits bei Libeskind angesprochen: Kann es denn den Leuten nicht in den Kopf gehen, dass es sich bei den ganzen anvisierten Investitionen, die momentan so kritisiert werden, nicht um Sachen handelt, bei denen man überhaupt eine Wahl hat, sondern bei denen das Geld nur aufgetrieben werden konnte, weil eben Herr Dr. Spoun mit einem Libeskind wuchern kann?

Der vorschnelle Kritiker sollte doch mal nur den Gedankengang zulassen, dass man "nur" für die Lehre an der Uni Lüneburg eben nicht so einfach an Gelder kommt, dass man da an den Spielraum des Gesetzgebers gebunden ist und dass man damit auch nicht unbedingt allzu viele Sponsoren ködern kann - einfach weil es nie und nimmer so attraktiv ist.

Um es aus betriebswirtschaftlicher Sicht auszudrücken - auf die Gefahr hin, dass dies schon eine Sünde in diesem Forum darstellt - der Return on Investment bei Libeskind erscheint aussenstehnden Institutionen wahrscheinlich einfach um Einiges attraktiver.

Und wenn man nun verlangt, der Herr Dr. Spoun solle sich doch um die wirklich drückenden Probleme kümmern - da ist es einem doch lieber dass es erst Mal ein tolles Audimax mit Starhandschrift rumstehen hat, als gar nichts. Dann kommt vielleicht auch irgendwann einmal Sponsorengeld für die Lehre zu stande ... weil eben hier ein Libeskind-Bau steht!

leuphaNO hat gesagt…

Danke für diesen Kommentar, endlich mal sachlich und ohne uns in die linksextreme Ecke zu stellen. Sie werden überrascht sein, aber ich stimme Ihnen hier weitgehend zu. Das Audimax ist ja quasi ein geschenkter Gaul, dem wir nicht ins Maul schauen sollten. Warum sollten wir etwas gegen den Begriff des ROI haben. Hoffen wir, dass Sie recht haben und der ROI positiv ausfallen wird.

Nur eine Frage. Auch wenn Äpfel mit Birnen verglichen werden und egal woher das Geld letztlich kommt: Verstehen sie, dass Ottonormalstudent, wenn er hört, dass für Luxus wie ein Audimax offenbar massiv Mittel vorhanden sind, während für Notwendiges wie die Lehre an allen Ecken und Enden geknausert werden muss... Verstehen Sie, dass so jemand WÜTEND werden kann und leicht mal die Systemfrage stellt?

Anonym hat gesagt…

Ja ich verstehe es, und ich denke, dass die Veranwortlichen auch damit gerechnet haben. Von Anfang an war klar, dass die Implementation des St.Galler Models in Lüneburg eine vor allen Dingen kulturelle Herausforderung darstellen würde.

Es gibt Studienorte, wo wahrscheinlich die Reaktion auf die Handlungen des Präsidiums weniger extrem ausgefallen wären, mit Sicherheit.

Ferner kommt hinzu, dass es eine geschenkte Einfallstür der Kritik darstellt, wenn man eben von der Kaderschmiede St.Gallen oder von McKinsey kommt. Ohne den Zusammenhang genau benennen zu können, kommen da ganz schnell, quasi aufgrund der oben genannten Reizworte selbst, die Vorurteile ins Spiel - und schon wird die Diskussion unsachlich. Und leider zu schnell persönlich.

Das Einzige was dann doch irritiert, ist die Vehemenz des Widerstands. Vor allem wen man die Einlassungen im Forum des weissen Goldes sich zu Gemüte führt, merkt man, das zuweilen die Grenze der Sachlichkeit niederen Gefühlen gewichen ist.

Auch scheinen einige Poster aus dem inneren Zirkel zu kommen, was die ganze Sache ja noch dramatischer macht. Man denke nur an den Herrn "Academicus" im Forum, der nicht müde wird, seine psychologischen Analysen zur narzisstischen Gestörtheit des Präsdiums kundzutun. Unvermeidlich bekommt man nach einer Weile selbst das Gefühl, dass da jemand in seinem Narzissmus gekränkt wurde.

Das Grundproblem liegt nun, meines bescheidenen Erachtens hierin begründet: Da sitzen Unternehmerpersönlichkeiten mit (noch) wenig Volksnähe in politischen Positionen. Der elitäre Habitus und das mangelnde Einfühlungsvermögen gepaart mit dem unternehmerischen Furor sind nicht leicht "vermittelbar", vor allem dann nicht, wenn dies auch noch einen Stilwechsel gegenüber vorher darstellt.

Die Betriebswirtschaftslehre kennt ja mehrere Phasen der Reaktionen auf Wechsel. Grob gesagt folgt auf eine Phase des Schocks und der Ablehnung schon bald eine Phase der Akzeptanz und schliesslich der vollständigen Assimilation des Neuen. Vielleicht ist die "Lüneburger Seele" ja einfach noch an dem Punkt des Zweifelns und es bedarf noch ein paar Monate oder Jahre, bis die Früchte des redaikalen Wechsels gepflückt werden können.

Deswegen macht es WÜTEND, ja, und für die Handelnden war es absehbar; bleibt nur zu hoffen, dass die Übung beendet werden kann und die Kritik wieder an Sachlichkeit gewinnt ...

Anonym hat gesagt…

Was nützt eigentlich sachliche Kritik, wenn sie nichts bringt (desolate Zustände in der Lehre, stark fallende Motivation bei den Lehrenden, völlige Vernachlässigung der Studierenden der auslaufenden Studiengänge)?

Die Ebene der Unsachlichkeit wurde übrigens nicht von den Kritikern betreten, sondern von Präsidiumsmitgliedern (Lüneburgs Uni würde man über einen Kreis von 30 km nicht kennen, usw.)

Bezüglich des Audimax sind folgende Fragen noch nicht beantwortet: (1) Braucht die Uni so etwas wirklich? und (2) Wer zahlt die Folgekosten?

Weiter: Brauchen wir wirklich noch ein neues Hotel in Lüneburg? Man frage mal die hiesigen Hoteliers.

Ich gönne es der Uni, ein Leuchtturm zu werden, solange die Gruppe gut betreut wird, um die es geht: die Studierenden.

Anonym hat gesagt…

Na du morgendlicher Schreiber ;-)
forderst mehr Sachlichkeit von mir und allen Anderen. Dann fangen wir für dich ganz sachlich noch einmal ganz vorne an: Warum konnte Herr Holm Keller seine Sekretärin für seine Nebentätigkeiten, Frau Falk, auf Kosten der Uni im Bereich der Pressestelle positionieren, ohne das diese jemals Ihrer Verwendung für die Hochschule nachging. Wieso konnte seine private Sekretärin oder Assistentin Ressourcen der Universität benutzen, um Holm Kellers Nebentätigkeiten zu bearbeiten. Wenn Du oder das "Team Neuausrichtung" eine sachliche Antwort frei von Korruption und Missbrauch von Steuermitteln bringt, stelle ich Dir gerne die nächste sachliche Frage. Viel Spass bei der Recherche ;-)

Anonym hat gesagt…

"Bezüglich des Audimax sind folgende Fragen noch nicht beantwortet: (1) Braucht die Uni so etwas wirklich? und (2) Wer zahlt die Folgekosten?"

Man könnte auch genausogut fragen, ob die Uni den und den Studiengang braucht; das steht aber für uns nicht zur Debatte, sondern wir müssen es als gegeben ansehen.

Die Folgekosten werden sicherlich nicht durch Studiengebühren gezahlt, falls du hierauf anspielst. Da der Audimax stark von der Stadt beansprucht werden soll, kann man davon ausgehen, dass diese auch den größten Teil der Kosten trägt. Ansonsten: Wenn wir den Raum, den das/die neue(n) Gebäude bietet/-n für Vorlesungen und Veranstaltungen nutzen, sollten wir auch für diese Nutzung die laufenden Kosten tragen.

Anonym hat gesagt…

In der Rahmenvereinbarung mit der Stadt ist geregelt, dass die Stadt den Bau fördert.
An den späteren Gewinnen, Verlusten und Unterhaltskosten ist sie nicht beteiligt.
V

Anonym hat gesagt…

Hmm, mag ja sein, dass das im Rahmenvertrag drinsteht, aber wenn die Stadt dadrin irgendwelche Veranstaltungen abhält, wird sie ja wohl dafür aufkommen, hmm?

Anonym hat gesagt…

Die Folgekosten sollten bei dem größten Passivhaus Europas (der Welt) ja auch wesentlich geringer sein als bei vergleichbaren Gebäuden!

Anonym hat gesagt…

Naja, da ja das Vamos! bestehen soll, und somit die Einnahmequelle "Partys" wegfällt, dürfte die Rechnung wesentlich ungünstiger ausfallen. Ich denke da an den Spruch "Drei, vier Konzerte, und der Jahresunterhalt ist gesichert", der in einer der nichtöffentlichen Sitzungen fiel...

Auch Synergie-Effekte, die aus der Koppelung von Vamos! und Stadthalle entstehen würden (einfachere Werbung), fallen dann wohl weg, evt. wäre sogar ein Mehraufwand nötig, wenn sich Campus GmbH und Lüneburg Marketing GmbH einen Werbewettstreit liefern müssen um die BesucherInnen.

Und nein, die Folgekosten werden nicht aus Studiengebühren gezahlt. die werden dann wohl aus dem Unihaushalt kommen, in dem Spielraum entsteht, weil mit Studiengebühren bezahlte Substituionseffekte auftreten.

Anonym hat gesagt…

dann lasst doch die Vamos Leute das Audimax bewerben, die können das jetzt doch auch

Anonym hat gesagt…

Vamos ist Kult. Vamos gliedert sich in die eintönige Architektur des Campus sehr schön ein. Aber mal ehrlich, das kann ja wohl nicht alles sein.

Da muss etwas Neues her, aber bitte nicht so gewaltig und vielschichtig zu benutzen. Etwas dem städtischen Charakter Angepasstes, das die Menschlichkeit dokumentiert. Also auch menschliche Maßstäbe und keine Architektur, bei der sich einem der Magen umdreht und man sich als Mensch überflüssig vorkommt.

Daniel Libeskind ist ein genialer Architekt für das Große, aber man würde ihm ungerecht werden, wenn man seine Fähigkeiten auf diese kleinbürgerliche Weise strapaziert.

Insofern ist eine Ausschreibung sinnvoll und würde Herrn Libeskind auch entlasten, in diesen kleinen Kategorien zu denken und planen zu müssen.

Anonym hat gesagt…

Aus planerischer Sicht ist der Entwurf Daniel Libeskind's genial und stellt eine zeitgemäße Umsetzung moderner Lehr- und Baukultur dar.

Das gilt aber nur für den Entwurf des Audimax als solchen. Bei näherer Betrachtung des Campus-Umfeldes und der städtebaulichen Gesamtstruktur fällt auf, dass anscheinend keine oder eine mir nicht bekannte Grundlagenforschung betrieben wurde. Eine Anbindung an die umgebende Baustruktur wurde anscheinend bisher nicht sonderlich berücksichtigt.

Das könnte zwei Gründe haben: Einerseits soll ein Baukonzept entwickelt werden, das insgesamt auf eine Neuausrichtung auch der begleitenden Architektur mittel- oder langfristig hinausläuft, andererseits eher eine "Schockkomponente" darstellen, um überhaupt etwas zu bewegen. Beides ist durchaus nachvollziehbar, um überhaupt etwas langfristig Neues zu erreichen.

Man muss die Beteiligten auch verstehen, wenn sie anscheinend demokratische Prinzipien kurzzeitig aushebeln, damit nicht schon von vornherein abgebremst wird.

Ich halte das Ganze, auch die Planungsvorstellung von Daniel Libeskind vorerst eher für eine Art brainstorming, die dann zu einem abgestimmten Konzept mit allen Beteiligten, hoffentlich demokratisch, geführt wird. Klar ist, dass die Uni umgestaltet werden muss, wenn sie einem modernen und zeitgemäßen Standard entsprechen soll. Wie das dann im Einzelnen aussehen soll, wird Gegenstand weiterer Überlegungen sein.

Die Planung als solche ist aus fachmännischer Sicht auch mit Ecken und Kanten mutig und fortschrittlich und dient auch optisch und funktional schon der Horizonterweiterung. Da sollte man sich auch schon einmal von alten Zöpfen trennen und nicht zu differenziert betrachten.

Wenn das Umfeld, also die Stadt, Behörden, Studierende, Lehrkörper, Anrainer, Bauausführende, u.a. sich rechtzeitig in dieses Kozept einbringen, kann es sehr zum Nutzen der Studierenden, der Uni und der Stadt Lüneburg sein.

Anonym hat gesagt…

"Man muss die Beteiligten auch verstehen, wenn sie anscheinend demokratische Prinzipien kurzzeitig aushebeln, damit nicht schon von vornherein abgebremst wird."
Gneua! Demokratie bremst und ist ineffizient! Jaja, ich muss die Beteiligten wirklich verstehen. Demokratie ist halt nur was für Schönwetterzeiten, wenn nix auf dem Spiel steht. Dann kann mann die Kinderchen auch mal abstimmen lassen.
Aber du hast es natürlich nicht so gemeint, denn du hältst ja das ganze, "auch die Planungsvorstellung von Daniel Libeskind vorerst eher für eine Art brainstorming, die dann zu einem abgestimmten Konzept mit allen Beteiligten, hoffentlich demokratisch, geführt wird."

Das das Konzept von Nutzen für die Uni sein könnte, wenn alle stakeholder rechtzeitig eingebunden werden, da stimnme ich dir zu -
Ich hoffe daher, du hast jetzt in den Ferien etwas Zeit und fährst nicht in Urlaub, damit du mitspielen kannst...

Anonym hat gesagt…

@caspar heybl
Irgendwie kann ich deinen Unmut verstehen. Ich glaube letztlich auch nicht daran, dass in diesem Fall weitergehende Einbindungen von Betroffenen stattfinden werden. Insofern ist mein Urlaub gesichert. Wenn es wirklich ernst gemeint wäre mit der REALISATION, dann hätte man für dieses oder jenes Verständnis, auch du, ohnhe dazu demokratische Normen zu strapazieren und in Frage zu stellen. Aber ist das Ganze überhaupt real?

100 Millionen Euro sind für einen relativen begrenzten Baukomplex eine Menge Geld, und ich kenne keine einzige Planung, bei der nicht eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zu Grunde gelegt wird. Das beinhaltet erstens die Bauerstellung und zweitens den Unterhalt. Die Berechnungen, die hier erfolgen, basieren auf Hoffung und Glauben, mehr nicht. Es sei denn, es werden noch andere hinter der Hand gehaltene Aspekte verfolgt. Das ist für mich aber nicht einsehbar.

Also was soll die ganze Aufregung? Die ganze planerische Vorgehensweise ist laienhaft und ringt einem Fachmann eher ein mildes Lächeln ab. Das Präsidium sollte mal Nachhilfe in Sachen Planungsorga und Entwicklungsplanung nehmen, damit man sie überhaupt ernst nimmt.

Die Geschichte gehört in dieser Größenordnung ins Reich der Träume und mich wundert es, dass die Stadtverwaltung das mitmacht. Bei Herrn Lutz Stratmann wundert es mich nicht.

Anonym hat gesagt…

... und es verstummte das Pfeifkonzert, da das Mahl angerichtet war und keiner mehr Lust hatte bei dem schönen Wetter sich diese leckere Bratwurst vermiesen zu lassen.

Anonym hat gesagt…

Ein Wirtschaftsunternehmen, auch eine selbständige Universität, die es im Rahmen ihrer Neuorientierung vorzieht, sich fast ausschließlich an Äußerlichkeiten zu orientieren und Inhalte als Nebensächlichkeiten abzutun, wird früher oder später scheitern.

Wenn die Verantwortlichen zur Durchsetzung ihrer persönlichen unrealistischen Traumgebilde als besonderes Druckmittel keine andere Lösung finden, als durch Äußerlichkeiten wie Titel und Einbringung von (sachfremden) Themen und Personen (Daniel Libeskind), ferner durch Umgehung demokratischer Grundnormen ihre "persönlichen" Ziele zu erlangen, dann ist höchste Vorsicht geboten.

Man hinterfragt in diesem Zusammenhang, wer sind eigentliche diese Herren Spoun und Keller? Welche besonderen Leistungen haben sie bisher erbracht, die sie zu einer Universtätsführung überhaupt befähigen? Bisher gehörten sie lediglich als angestellte jüngere Dozenten zum Lehrkörper der Uni St. Gallen.

Da sie mittlerweile schon eine Weile tätig waren, muss man diese jungen Herren an ihren Ergebnissen messen.

Teure Belanglosigkeiten wie neue Namensgebung, neue Homepage, Aufwärmen alter Kontakte (Daniel Liebskind) (Leider gibt es an der Uni Lüneburg keinen Architekturlehrstuhl), und wahnwitziger unrealistischer Konzepte. Was besonders schwer wiegt, dass bisher weder ASTA noch andere Studentengremien offen und ernsthaft in die Neuausrichtung der Uni einbezogen wurden. Ist es nun Unsicherheit des "Präsidiums", die sich auf Grund ihrer eingeschränkten Lebenserfahrung zu derartig massiven rechtlich strittigen Maßnahmen veranlasst sehen, oder steckt etwas anderes dahinter, welches diesen Crashkurs begründet? Keiner ist hinreichend und nachhaltig informiert worden.

Ich mache der Stadt Lüneburg und auch Lutz Stratmann den Vorwurf, zu wenig Kontrolltätigkeit ausgeübt zu haben und zu leichtfertig mit Geldern umzugehen. Es wurde versäumt, die vorhergehende Unileitung Herrn Prof. Dr. Hartmut Donner bei der Neuausrichtung der Uni gewichtig miteinzubeziehen, denn er ist der Einzige, der bisher als Präsident Konkretes und Bedeutendes für die Uni und den Standort Lüneburg geleistet hat!

Mich wundert es, wie bisher angeblich fachkompetente Kontrollorgane versagt haben und nach wie vor leichtgläubig sibyllinischen Gesängen schattenhafter Gebilde unkritisch folgen.

Studenten haben nicht viel Zeit für ihr Studium, sie können sich also nicht lange mit sachfremden organisatorischen Universitätsdingen befassen. Sie werden ganz auf ihrem Studiengebiet gefordert. Wenn aber Lehrpersonal fehlt und die Studienfächer nicht mehr oder nur unzureichend angeboten werden, wechseln sie schnellstens die Uni. Ergebnis, ist das Ausbluten der Uni.

Durch Sprüche und Umgehung demokratischer Mechanismen wird nichts bewirkt! Ich persönlich halte die Universitätsleitung für eine Zumutung. Sie sind möglicherweise gerade dabei, die Uni an die Wand zu fahren.

Anonym hat gesagt…

Sooo, in der Senatssitzung am 18.Juli wurde nun das Verfahren zur Beteiligung besprochen, ich gebe mal aus dem Gedächnis wieder:

Es gibt ein Seminar vom ~28. September bis zum 5. Oktober (ja, parallel zur Erstiebegrüßung), für das Studierende sich bewerben dürfen. Da es offenbar als Lehrveranstaltung gilt, ist neben einem Bewerbungsverfahren auch Anwesenheitspflicht angesagt. Achja, etwa 25% der Plätze sollen für Leuphanten freigehalten werden. Die Ergebnisse werden dann im WS in 2 öffentlichen Hochschulversammlungen präsentiert, äh, diskutiert. Durchgewunken, äh, Abgestimmt wird das ganze dann wohl im Dezember...
Also, liebe Lehrstühle, Initiativen, Fachgruppen, Forschungsprojekte, Kunstprojekte und Drittmittelaquisitationsbüros, stellt schonmal die Raumanträge!

(p.s. sagt mal, werte blogbetreiberInnen, wieso darf ich kein < s > oder < strike > -Tag verwenden? Durchstreichen ist viel schöner als mit "äh" arbeiten, ich bin doch kein Stoibär. )

leuphaNO hat gesagt…

Keine Ahnung, warum Blogger=Google das Tag verbietet und was man dagegen tun kann. Vielleicht schau ich mir das nach den Klausuren mal an.

Anonym hat gesagt…

sehr lustig, dass einige mit dem argument kommen, der asta würde nicht in die planung von audimax und co mit einbezogen werden

auf der einen seite gegen studiengebühren und damit einen teil der finanzierung der hochschule sein. auf der anderen seite jedoch mitspracherecht bei durch demokratisch legitimierte organe beschlossenen projekten fordern... sehr interessant! bildungspolitik und die steuerung der universitäten liegt in der hand der bildungspolitik und hochschulleitungen. wenn wir studenten in planungsprozesse mit eingebunden werden (war das z.b. beim audimaxentwurf nicht sogar der fall?), können wir froh darüber sein! da wir jedoch den haushalt der universität nicht selbst beisteuern (wie bei einer privaten hochschule), haben wir meiner meinung nach kein recht, uns über die finanzielle oder strukturelle planung aufzuregen. speziell dann nicht, wenn sie fast nur vorteile hat. wir reden hier über etwas, das mit der hochschulbildung direkt nichts zu tun hat. über eventuelle finanzielle einschnitte durch folgekosten in den folgeperioden bezüglich der lehre kann man nur spekulieren und die unileitung ist sich sicherlich sehr wohl bewusst, dass dies der uni nur schaden würde.

Anonym hat gesagt…

Guten Tag,
Ich habe mich zum kommenden Semester in Lueneburg beworben. Grade bin ich ueber diesen Blog gestolpert und ich muss sagen, ich bin ein wenig geschockt von der Art und Weise wie an dieser Uni demokratische Strukturen ausgehebelt werden und wichtige Entscheidungen ueber die Koepfe der Betroffenen (studenten) hinweg und auf Kosten des eigentlich wichtigsten Bestandteils einer Uniu, der Lehre, getroffen werden.

Koennt ihr es ueberhaupt noch empfehlen sich an der Leuphana einzuschreiben?
Ich habe naemlich auch andere Unis im Visier, war bisher aber der Meinung, dass mir die Lehre in Lueneburg am meisten zusagt....

Aber diese Zustaende...voellig abstossender Personenkult um einen Architekten(star), selbstverliebte statements der Unileitung (whatever das richtige Wort dafuer ist), seltsame Presse, finanzchaos, total;e Einfluyssnahme der wirtschaft......

Das ganze loest eine gewisse Unsicherheit und Angst aus....

Ist Lueneburg noch laenger empfehlenswert...(die uni taucht ja auch in keinem Ranking auf....nur mal so am rande...)?

Anonym hat gesagt…

Der letzte Kommentar bestätigt meine Ansicht, dass meiner Ansicht nach die "selbstverliebten" Darstellungen einer in Unileitung unerfahrener Präsidentschaft der Sache nicht dienlich sind, sie sogar schädigen!

Man könnte meinen: Wie schön war doch die Zeit unter dem Präsidenten Prof. Dr. Hartwig Donner. Sie war trotz zahlreicher "überschaubarer" Querelen zumindest der Garant für Stabilität und Transparenz in Unidingen. Die Ernsthaftigkeit des Universitätsbetriebes wurde dabei stets im Auge behalten und niemals in Frage gestellt. Wenn die neue teure Zwillings-Unileitung meint, dies verteufeln und verschweigen zu müssen, dann spricht das für sich!

Wer ist letztendlich eigentlich dafür verantwortlich, wenn sich die unrealistischen und unausgegorenen Träume, ferner die bisher weit verbreiteten Pressemitteilungen und Sprüche, die wahnhaften Ideen einer völligen Neuorientierung und Neukonzeptionierung in Richtung einer "Welt-Super-Universität" in dem kleinen Lüneburg nicht erfüllen?

Man muss kein Prophet sein, um sich die Folgen und die Blamage für Lüneburg und deren Vertreter vorzustellen!

Anonym hat gesagt…

Als erstes: Leute, blogt doch mal unter einem Pseudonym! Mit 20 "Anonyms" zu debattieren, macht den Diskurs nicht grad übersichtlich! Wenn ihr Angst habt, euch zu verraten, nehmt halt ...Comicfiguren als Namen.

@vorletzter Anonym:

Naja, was soll ich sagen... die Leuphanisierung bringt auch einige progressive und emanzipatorische Konzepte mit sich, ganz zu schweigen von interessanten Studiengängenund Schwerpunkten. Wenn du hier studieren willst (und Lüneburg samt Uni haben auch schöne und hochwertige Seiten), solltest du dich darauf vorbereiten, das "Leuphana" viel Hochglanzfassade mit elitärer Ausrichtung ist, das sich hier noch verdammt viel ändern wird und bereit sein, etwas Zeit in Informationsbeschaffung und Mitbestimmung zu investieren... oder mich mal unter 4 Augen kontaktieren (vorname.nachname@uni-lueneburg.de).

@Drittletzer Anonym:
"bildungspolitik und die steuerung der universitäten liegt in der hand der bildungspolitik und hochschulleitungen. wenn wir studenten in planungsprozesse mit eingebunden werden (war das z.b. beim audimaxentwurf nicht sogar der fall?), können wir froh darüber sein!"
Äh.
Ne.
Die Uni Lüneburg ist eine Körpershaft öffentlichen Rechtes, und das bedeutet weitreichende Mitwirkungsrechte aller Mitglieder. Der AStA ist eine gesetzlich verankerte Teilkörperschaft öffentlichen Rechtes, damit ein legitimierter Teil der Hochschulselbstverwaltung. Darüber hinaus sind Verfasste Studierendenschaft als auch die studentischen Mitglieder der akademischen Gremien berechtigt und verpflichtet, an der Selbstverwaltung der Hochschule mitzuwirken, haben also ein (bildungspolitisches) Mandat. Und das heißt, ich bin nicht auf die Gnade der Hochschulleitung angewiesen. Ich verweise z.B. auf NHG §40.
Für weitere Ausführungen empfehle ich: 1) Andreas Keller, Hochschulreform und Hochschulrevolte, Marburg 2000, ISBN-13: 978-3924684914
2) www.uebergebuehr.de/de/themen/hochschulreform/unis-im-umbau/hintergrundtexte-ii/vom-abwehrkampf-zum-gegenentwurf-hochschulreform-jenseits-von-neoliberalismus-und-status-quo/

3) Publikationen von Prof. Ipsen, Uni Osnabrück. Der ist zwar dem Wechsel von der Gruppen- zur Präsidialuni nicht gerade abgeneigt und vertritt damit keinesfalls meine Linie, aber bestätigt meine Aussage:
"Die Hochschulen als Körperschaften des Öffentlichen Rechts besitzen entsprechend der
verfassungsrechtlichen Garantie in Art. 5 Abs. 3 NV auch weiterhin das Recht der Selbstverwaltung." (quelle: http://www.joernipsen.de/abstracts/pdf/hochschulverf_2002.pdf)


Insofern:
http://www.youtube.com/watch?v=w6dY4Ic3C4A
Und wenn du mehr wissen willst: Ich stehe jederzeit für Vorträge und Diskussionsrunden zur Verfügung, ihr könnt mich also in euer Seminar, WG-Wohnzimmer, Hochschulgruppentreffen oder so einladen.

schönen gruß, caspar

p.s. "bei durch demokratisch legitimierte organe beschlossenen projekten"??? Wer hat dir den sowas erzählt? Der Senat hat noch NIX zum Optionsraum Audimax beschlossen, nur so ne ver****** Rahmenvereinbarung. Und ich weiß, wovon ich rede, ich sitze im Senat.

Anonym hat gesagt…

Hmm, da hats den Link unter 2) zerhauen...
hier nochmal in Teilen, einfach die Zeilenumbrüche und Leerzeicvhen rausnehmen:

www.uebergebuehr.de/de/themen/
hochschulreform/unis-im-umbau/
hintergrundtexte-ii/
vom-abwehrkampf-zum-gegenentwurf-hochschulreform-
jenseits-von-neoliberalismus-und-status-quo/

Anonym hat gesagt…

Was ich nicht verstehe, Caspar Heybl. Warum hast du so eine schlechte Rechtschreibung und kannst z.B. "das" von "dass" nicht unterscheiden?? An welcher Schule oder Uni hast du denn gelernt? Man kann sich sicher mal irren, aber das sollte bekannt sein und du machst den Fehler häufig. Traurig mit deiner Bildung und alles Andere.....auch ?! Versuch's mal zu bessern und dir Grundlagen zu schaffen. Mit Reden allein ist es nicht getan.

Clinton hat gesagt…

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