Freitag, 23. März 2007

Weitere Stimmen: Auch ein Prof

Im letzten Post habe ich nur die üblichen Verdächtigen zitiert, ASTA und Co., die ja angeblich sowieso immer gegen alles sind... ;-) Aber auch Kurt Bader (BdWi), Professor für Psychologie im Fachbereich Sozialwesen, hat ein durchaus schlüssiges Papier beigesteuert.

Was gebraucht ist, sind Qualifikationen, die so gestrickt sind, dass sie es ermöglichen, einer gewissen Basis von sog. Schlüsselqualifikationen (vor allem das effektiv und freiwillig zu tun, was von einem verlangt wird) speziellere Qualifikationen aufzupfropfen. Diese zwei Stränge finden wir in hervorragender Weise in der globalen Zweiteilung des Studiums in das Fußvolk „bachelor“ und den Offizieren des „masters“ wieder. [...] Und wer organisiert das mit Chuzpe? In Deutschland macht das seit Jahren der Bertelsmann-Konzern, unser Aus-Bildungs-thinking-tank. Man nehme also eine Bildungseinrichtung in einer kleinen Stadt in Norddeutschland, die bisher kaum politisch auffällig geworden ist, und mache aus ihr eine Ausbildungseinrichtung oben beschriebener Art. Gleichzeitig soll an diesem Beispiel demonstriert werden, dass Effektivität im unternehmerischen Sinne auch kostengünstig sein kann – man muss nur die „Bildungsnebenkosten“ reduzieren. Dazu bedarf es lediglich der Fusionierung zweier ortsansässiger Hochschulen, einer Verschlankung des Studienangebotes, einer Öffnung gegenüber der sog. Wirtschaft z.B. durch Umwidmung in eine Stiftungsuniversität - und vor allem einer gut tönenden Werbetrommel, denn wir sind ja neo-liberal und setzen auf den Markt. [...] Und wer organisiert das? Am besten wäre es, wenn wir für diesen Veränderungsprozess eine neue Führung hätten, die Kontakte zum tonangebenden Bertelsmann-Konzern vorweisen könnte, Erfahrungen in der Veränderung von Hochschulen hätte, qualifiziert wäre in werbewirksamer Öffentlichkeitsarbeit und sich in der Lage sähe, sich hierzu kulturell-künstlerischer Mittel zu bedienen. Diese Führungscrew sollte jung und dynamisch sein, oder zumindest wirken, und sich dem neoliberalen Leitbild verpflichtet fühlen.

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