Mittwoch, 26. September 2007

Klaut Stratmann wirklich Studienplätze?

Stratmann klaut Studienplätze, beklagt der AStA lautstark und kritisieren aufs Schärfste folgendes: Die Arbeitsleistung FH-Professoren wurde mit 14 statt 18 Semesterwochenstunden angesetzt, was uns 200 Studienplätze kostet. Vordergründig ein Skandal, den wir kurz näher betrachten wollen.

Ein Professor lehrt üblicherweise 8 SWS. Der Rest seiner Zeit geht für die Vor- und Nachbereitung seiner Lesungen drauf, für Gremienarbeit und natürlich für die Forschung. An Fachhochschulen wird aber per Definition zunächst einmal gar nicht geforscht, weshalb ein FH-Professor 18 SWS zu lehren hat (was im übrigen wirklich ein Vollzeit-Job ist).

Das hat sich vor etwa 20 Jahren geändert: Auch an Fachhochschulen wird seitdem geforscht. Allerdings hat nicht jeder einzelne FH-Professor einen Forschungsauftrag, sondern die FH als ganzes. Und diese wiederum teilt einigen ausgewählten Professoren in unterschiedlichem Umfang Zeit und Mittel für die Forschung zu. Erhält ein FH-Professor einen Forschungsauftrag, wird die Zeit seiner Lehrverpflichtung gekürzt. Das kann durch freie Forschungssemester oder dauerhaftes Absenken der zu leistenden SWS geschehen.

Bekanntermaßen laufen am Volgershall verschiedene Forschungsprojekte, die von FH-Professoren getragen werden. Wir wissen nicht, in welchem Umfang sie deshalb weniger lehren. Wir wissen nicht, ob Stratmanns Zahl von 14 SWS eine pauschale Schätzung ist oder auf einer konkreten Kalkulation beruht. Wir raten aber dem AStA, sich ein kleines Stück weniger weit aus dem Fenster zu lehnen und ggf. genauer zu beziffern, mit wievielen SWS ein FH-Professor veranschlagt werden sollte.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Presseerklärung hat doch nichts damit zu tun, dass hier die FH-ProfessorInnen zu mehr Arbeit verdonnert werden sollen. Oder dass Ihnen Forschungszeit abgesprochen werden soll. Hier geht es viel eher darum, dass wir 200 Studierende zu wenig bekommen können aufgrund einer falschen Kapazitätsberechnung.
Die Zahlen sind außerdem von Herrn Spoun in der letzten Senatssitzung bestätigt worden. Ich denke, wir können vom AStA mehr erwarten, als pauschale Schätzungen!

Anonym hat gesagt…

Der Hintergrund ist eben die generelle Abweichung von der gültigen LVVO - so weit ich das ganze verstanden habe. Die KapVO ist ein kompliziertes Rechenwerk, ich bemühe mich auch gerade, das nachzuvollziehen. Aber keine Angst, wenn der AStA da falsch liegt, wird das bestimmt bald öffentlich korrigiert.
Hmm, nur hab ich bislang von einer Zurückweisung nichts gelesen in LZ&Co - sollte es sich hier tatsächlich um einen versteckten Studienplatzabbau handeln?
Sowas hätte ich ja nieeeeee von Lutz gedacht.
p.s. tut mir leid, wenn ich mein übliches Niveau nicht erreiche, und auch grad keine präzisere Analyse biete - Jobsuche, Studienfinanzierung, HoPo, Studium, wenn ich könnt, würd ich mich klonen.

Anonym hat gesagt…

Die Zahlen sind vollkommen korrekt und auch die Hintergründe sind etwas weiter, als LeuphaNO sie hier wohl betrachtet hat - siehe anonym oben.

viele grüße, dany